Freitag, 27. Juli 2012

3-18 Outback

Zwei Nachträge / Zurück in den Norden / Ins Outback / Einmal überholen = 40 Kilometer / Riesenfarmen / Strassenschilder / Erst jetzt so richtig / Trocken mit Abwechslung / In Queensland / Wie im Zoo / ((Exkurs Sozial-Anthropologie der Aborigines)) / Stadt in der Mine / Löhne / Weiter ins Niemandsland


Zwei Nachträge
1. Auf dem Weg zum Uluru haben wir mit dem Bus zwei Wedge-tailed Eagles aufgescheucht, die grössten Vögel Australiens. Diese Adler haben eine Spannweite bis zu 2,3 Metern und brauchen einige Zeit, bis sie flugmässig auf Touren sind. Ganz schön eindrücklich.

2. Die Flüsse hier im Zentrum haben keinen Zugang zum Meer. Sie entspringen irgendwo in den Bergen und fliessen irgendwo hin in die Wüste, wenn sie mal Wasser haben. Alle paar Jahre kommen sie ganz schön mächtig und machen tiefe Betten. Die Wasserreserven der Region sind unterirdisch, und sie ermöglichen sogar Plantagen von Trauben, Mangos und  Melonen.

Zurück in den Norden
Wir sind mit dem geflickten Jeb wieder auf Fahrt in Richtung Norden. Wir fahren auf der gleichen Strecke zurück, die wir gekommen sind. Dann geht es nördlich von Tennant Creek in Three Ways nach Osten an die Grenze zu Queensland.

Sid, der Fahrer auf dem Weg zum Uluru – sonst ein sehr netter und kenntnisreicher Mensch (!) –  bezeichnete Wohnmobile wie unseres als „Aluminium Roadblock“, als Strassensperren aus Aluminium. Sicht des Fahrprofis. Sei’s drum, wir gondeln mit 75 bis 80 Kmh durch die Gegend und geniessen es.

Nachdem wir mit Ulla zwei durchgeplante Wochen hatten – es war ein gutes Programm – nehmen wir es jetzt wieder gemütlich und fahren einfach der Nase lang so weit wir wollen. Den  nächsten Termin haben wir nicht heute Nachmittag, morgen oder übermorgen. Er ist in rund 6 Wochen in Cairns, wo wir Marianne und Heiri treffen wollen.



In Alice Springs gehen wir nochmals in die Stadt. Auf einem Parkplatz malen Aborigine-Künstler auf dem Trottoir sehr schöne Bilder. Wir erstehen eines. Die Künstlerin heisst Rahab Spencer. Das Bild „Possum Dreaming, Women Looking for Food and Looking for Possum“ (Opossum Traum, Frauen schauen für Essen und schauen nach Opossums aus).


Rahab (rechts) mit Schwester und Bild









Ins Outback
Die Gegend, durch die wir hier fahren, ist nun wirkliches Outback, Hinterland, weit weg von allem. Auf den 500 Kilometern bis Tennant Creek hat es drei Roadhouses, sonst nichts. Drei Tankstellen also, mit allenfalls einer Aborigine-Siedlung in der Nähe. Ab Three ways geht es dann 600 Kilometer bis nach Mount Isa, der Minenstadt in Queensland. Unterwegs nach 400 Kilometern ein Dorf. Sonst nichts.

Die Landschaft ist eintönig flach. Dann und wann kommt ein Hügelzug in Sicht. Manchmal begleitet er uns viele Dutzend Kilometer seitlich und verschwindet in der Ebene ebenso, wie er aufgetaucht ist, manchmal kreuzt er die Fahrbahn. Dann gibt es ein paar richtige Kurven.

Sonst geht es immer gerade aus. Vor uns das gestreckte asphaltierte Fahrband mit ausgezogenen Linien an der Seite und der gestrichelten in der Mitte. Links und rechts Busch. Meist dicht, Sträucher wie Mulga, das Nutzholz der Eingeborenen, wenig Bäume. Diese dann aber oft schön mit weissen oder rosaroten Stämmen, White oder Salmon Gum also (Weisser oder Lachs-Eukalyptus).

Einige Büsche blühen gelb. Es sieht aus wie Mimosen, aber es sind viele kleine Blütenwürmchen, also eine andere Pflanze. Tagsüber sehen wir keine Tiere, ausser manchmal einigen Kühe, und nur wenig Vögel. Auf dem Weg nach Norden haben wir am Morgen die Sonne von rechts, dann von vorn und am Nachmittag von links. Das wechselnde Licht sorgt für Abwechslung.

Nochmals Tüfelschügeli

Wir kommen wieder an den Devils Marbles vorbei, den Tüfelschügeli. Diesmal übernachten wir hier. Der freie Campingplatz ist etwas überlastet, aber wir können am Nachmittag in den Teufelsmurmeln spazieren und am Abend den Sonnenuntergang geniessen.




Wir freuen uns an den Farben und Formen. Es ist sehr schön.











Einmal überholen = 40 Kilometer
Der Verkehr ist schwach. Auf der Nord-Süd-Transversalen von Darwin nach Adelaide ist es etwas mehr, nach Osten dann merklich weniger. Wenig Lastwagen, wenig Personenwagen, wenn schon Wohnmobile der Rentnerband. Sie sagen dem hier ja die Grauen Nomaden. Ich bezeichne es als Rollendes Altersheim, Home mobile (im Mobile Home), Asilo roulante. Ohne diese Verkehrsteilnehmer wäre die Strasse quasi tot.

Und auch mit ihnen ist auf der Geraden von zig Kilometern oft hinten und vorne nichts zu sehen. Da taucht ein Wohnmobil  weit hinten im Rückspiegel auf. Es ist etwas (weniges) schneller als wir, und nach 15 bis 20 Kilometern hat es uns eingeholt. Dann fährt es 5 Kilometer hinter uns her, bis der Fahrer meinem Blinkzeichen glaubt und uns überholt. Dann geht es weitere 10 bis 20 Kilometer, bis es vorne verschwindet, nachdem es die längste Zeit auf einer Luftspiegelung vor uns her gegondelt ist. Es wird immer kleiner und löst sich dann irgendwie auf. Mir kommt Mani Matters Lied „Bim Coiffeur“ in den Sinn, wo er in den Spiegeln der Unendlichkeit verschwindet „grad wie-n-en Gufechnopf“.

Die Ueberholmanöver der grossen Lastzüge mit Anhängern bis zu 53,5 Metern Gesamtlänge (so genau nehmen sie es hier; muss wohl eine Umrechnung von englischen Längen in metrische sein), diese dauern dann viel weniger lang, ebenso wie die von PWs.

Die Aufforderung zum Ueberholen ist, wie vieles hier Down Under für uns verkehrt. Wie der Mond auf die falsche Seite zu- und abnimmt, wie die Sonne am Mittag im Norden statt im Süden steht, wie das Wasser im Ablauf verkehrt rum runterläuft, wie der Verkehr links statt rechts fährt, wie wir beim Ueberqueren der Strasse erst rechts, dann links schauen müssen – genau so ist des mit dem Ueberholblinker: Wenn du zeigen willst, dass er dich überholen soll, musst du zur Strassenmitte (beim Linksverkehr also nach rechts) blinken, er kann also die rechte Fahrbahn nutze. Blinkst du zum Strassenrand, soll er bleiben wo er ist. Bis ich das gemerkt habe!

Riesenfarmen

In Richtung Westen fahren wir durch das Gebiet der grössten Viehfarmen (Cattle Stations = Viehstationen). Sie haben Tausende von Quadratkilometern Fläche. Vieh sieht man wie gesagt wenig, aber Zäune entlang der  und Viehgrills quer über die Strassen zeugen von der Viehwirtschaft. Alle paar Dutzend Kilometer kommt ein grosser Sendemast mit Antennen. Diese dienen der Kommunikation der Farmen, die auch eigene Flugfelder haben.

Wir sind jetzt etwa 200 Kilometer auf dieser Strasse gefahren, und es waren nicht mehr als ein halbes Dutzend dieser Masten. Also auch etwa so viele Farmen, deren Land dann weit nach Norden und Süden geht. Siedlungen gibt es wie gesagt keine. Die Savanne hier ist etwas ansprechender. Es gibt weniger Unterholz, dafür mehr einzelne Bäume, die im Abendlicht sehr schön sind. Wie ein grosser Park.

Weiterhin ist alles flach, nur manchmal eine wenige Meter hohe Wasserscheide zwischen zwei Flussläufen, in denen in der Regenzeit das Wasser fliesst. Auf den „Anhöhe“ sehen wir dann weit ins Land hinaus. Topfeben, soweit das Auge reicht.

Strassenschilder
Die Flüsse müssen von Zeit zu Zeit ganz schön Wasser bringen. Immer wieder wird auf einen „Floodway“, eine Ueberflutungsstelle hingewiesen. Und Messpfähle („Indicators“) zeigen in solchen Situationen die aktuelle Wasserhöhe, damit der Fahrer weiss, wie tief er eintauchen wird, und ob das sein Gefährt aushält, ohne Wasser in den Motor zu bekommen. Meist sind die Pfähle auf 1,4 Meter ausgelegt, aber es gibt auch solche, die bis 2 und mehr Meter gehen. Zu dieser Jahreszeit nicht vorstellbar.

Ueberhaupt die Strassenschilder: Was da nicht alles angezeigt und vorgeschrieben wird. Vermutlich um die Monotonie der Landschaft etwas zu unterbrechen. Da wird zum Beispiel für die vor uns liegenden Wegstrecken (Aborigine- Land) in der Oeffentlichkeit Alkoholkonsum und Pornographie verboten. Was das erstere ist, können wir uns vorstellen, das letztere ist uns aber schleierhaft. Wir wollen uns nächstens so ein Schild genauer ansehen, denn immer ist so viel Kleingedrucktes drauf, dass das ein Autofahrer sowieso nicht lesen kann. (Es sind Androhungen von Bussgeldern, gestuft nach Material und Quantität des „Imports“.)

Dann die gelben Hinweise auf Tiere. Kamele: Nie eins gesehen. Kängurus: immer von links kommend (gestern eines von rechts, so ein Nonkonformist), wie wenn die nicht auch von rechts könnten (heute habe ich auf einem dieser Schilder gesehen, dass ein Witzbold dem Tier mit Filzstift Skis angezogen hat; das sah im wahrsten Sinne des Wortes cool aus). Kühe: meist von links, aber manchmal auch von rechts, auf der Tafel.

Dann die braunen Hinweise auf historische Stätten, die meist nur eine Hinweistafel auf die Tat eines Entdeckers sind, bei der dann wichtiger ist, welcher Politiker wann diese Tafel eingeweiht hat. Aber auch Hinweise auf schöne Aussichtspunkte (dort wo es Hügel und Berge hat), die zu besuchen sich meist lohnt.

Erst jetzt so richtig

Als wir gemeint hatten, wir wüssten nun endlich, wie das richtige Outback aussieht, ging es erst eigentlich los. Hinter Barkly Homestead, im Barkly Tabelland, wurde es auf rund 200 bis 300 Metern über Meer endgültig flach. Hier gehen auch die Büsche und Bäume aus. Alles gelbes Gras, von Horizont zu Horizont. Ein Antennenmast in einigend Dutzend Kilometern zeigt die nächste Riesenfarm an. Es ist eindrücklich und schöner als die buschige Steppe davor.



Auf beiden Seiten der Strasse Stacheldrahtzäune, um die Kühe vom Betreten der Strassen abzuhalten. Und als kleine Erhebungen der Aushub von grossen Wasserlöchern, um die über Mittag die Vieherden versammelt sind. Die, die noch nicht da sind, trotten auf dem Weg dahin vor sich her. Der grosse Muni, der hinter einer Kuh auf dem Weg zur Tränke hertrottet, hat wohl nicht nur das Wasser im Sinn, auch wenn es ihm im Mund zusammenlaufen mag.

Trocken mit Abwechslung
Ausser den Homesteads gibt es gar nichts. Nach Süden kündigen sich grossen Wüsten (Simpson Desert, Sturt Stony Desert, Strzelecki Desert, Tirari Desert) sowie die Halbwüste Diamantina an, in die die Flüsse sich verlieren. Eine fast unmerkliche Wasserscheide von rund  330 Metern Höhe führt ins Becken des Lake Eyre. Dieser ist rund 1000 Kilometer (Luftlinie!) weiter südlich in Southern Australia und verliert, wenn er alle paar Jahre durch grosse Regenfälle mal voll läuft, sein Wasser ebenso in diesem Wüstenbecken. Dieses Jahr war er voll, die regionalen Touristikflieger hatten Hochsaison.

Am Uluru war heuer alles recht grün, denn es hat nach 10 Jahren in der letzten Zeit wieder einmal richtig geregnet. Sie rechnen nun wieder mit einer Trockenheit von rund einem Jahrzehnt.

In Queensland
Nach 200 Kilometern nichts steht im Nichts die Begrüssungstafel von Queensland. Kurz vor Camooweal (wohl „Kamuwiil“ ausgesprochen), einer Etappenstadt mit rund 300 Seelen, biegen wir in einen ausgedehnten Buschcamping ab. Entlang des halb ausgetrockneten Georgina Rivers, von dem nur noch einige schnell verlandende Wassertümpel stehen, gibt es eine grosse Anzahl schöner Stellplätze. Der Georgiana ist übrigens einer der zwei Hauptflüsse, die den erwähnten Lake Eyre speisen – von hier aus quasi! Der andere ist der Diamantina.

Die erste Nacht verbringen wir noch in Strassennähe. Ich suche, unterstützt von Elo, Feuerholz, muss allerdings weit gehen. Die Arme sind vom Schleppen etwas offen, und auf der letzten der 8 Ueberquerungen eines giftigen Stacheldrahtzauns, erhält die Hose einen Dreiangel. Passier nüt Schlimmers! Dafür ist das Campfire am Abend schön wie lange nicht mehr.

Am Morgen machen wir noch einen Spaziergang an die Wassertümpel – und bleiben eine weitere Nacht, diesmal direkt am Wasser.

Wie im Zoo
Die Vogelwelt ist unwahrscheinlich: Grosse Saurus-Kraniche und kleine weisser Reiher
...von uns gestört


ebenso wie Weisshalsreiher, dann zwei Sorten Ibisse (Glossy und White), dann Kormorane und Pelikane, dann allerlei Enten und Taucher,

dann Dutzende von grossen Raubvöglen (kites, Milanart), deren Nester direkt über unseren Köpfen in den Bäumen hängen, dann kleine Singvögel, dann Möwen und Papageien, dann Raben und Elstern – alles direkt vor der Nase zu besichtigen. Sie jagen, sie tauchen, sie fressen, sie verjagen sich, sie wechseln die Standplätze. Pferde kommen von ihren Weiden, um zu saufen. Es ist immer was los.


Ich sitze auf dem Stuhl und staune, Fotoapparat und Feldstecher in Bereitschaft. Oder wir liegen in den Hängematten und haben den Ausblick zwar etwas eingeschränkt, aber dafür können wir dann und wann ein Nickerchen machen.

((Exkurs Sozial-Anthropologie der Aborigines))
Ich habe mich im letzen Blogpost über das kulturelle Entwicklungsstadium ausgelassen, das die Ureinwohner Australiens erreichten. Ich bin jetzt etwas unsicher geworden: Ich weiss nicht, ob sie wirklich technisch auf dem Stadium der jungen Altsteinzeit stehen geblieben sind. Denn wir haben hier am Georgina River Unmengen von Feuerstein (Silex) gefunden. In Knollen, zersplittert, mit scharfen Kanten. Und dieser Silex war ja das Material, das in unserer Jungsteinzeit für die Herstellung von Waffen und vor allem auch Werkzeugen gebraucht wurde.




Silexknollen


Ich habe im Internet gesucht. Die Ureinwohner scheinen im Wesentlichenwirklich nicht über das Entwicklungsstadium der Jäger und Sammler hinaus gekommen zu sein, auch wenn einige Stämme z.B. am Murray Aale regelrecht züchteten. Sie haben auch Vorräte angelegt, wenn wohl auch nur in durch die Natur beschränktem Masse. Und im Südosten wurde auch Warenaustausch durch Handel getrieben. Aber über Werkzeuge habe ich wenig gefunden. Die Suche nach Nahrung erfolgte mit einem Grabstock, Ackerbau in unserem Sinne wurde nicht betrieben. Die Arbeitsteilung, abgesehen von der zwischen Mann und Frau, war, wenn überhaupt, rudimentär.




So bleibt vorläufig bei aller Unsicherheit meine Aussage, dass die Gesellschaft der Ureinwohner auf einem bestimmten Entwicklungsstadium stehen geblieben ist, bestehen. Und dass diese Gesellschaft segmentär war, also keine zentralen Herrschaftsstrukturen gekannt hat, ist sicher.
Ende des Exkurses))

Stadt in der Mine
Nach knapp 200 Kilometern kommen wir ins Zentrum dieser Ortschaft zu der Camooweal gehört: Mount Isa. Die Leute von Camooweal bezeichnen die Strasse als die grösste Hauptstrasse der Welt, da sie ja ein Vorort von Mount Isa seien. Dieses ist mit rund 25'000 Einwohnern die grösste Stadt Queenslands abseits der Küste. Und das im Niemandsland. Sie entstand nach der Entdeckung einer Silbermine, und heute wird hier Kupfer, Blei, Zink  und Silber abgebaut.
Die Mount Isa Mines, die im Zentrum des Ortes liegen, sind die grösste Untertage-Mine der Welt. Sie beschäftigen rund 4000 Personen im Bergbau. Die Stadt hat zwar eine umfassende Infrastruktur, die aber auf die technische Seite ausgelegt ist. Die Mine kommt bis ins Zentrum. Die Luft soll nicht sehr gut sein, und die Böden mit Giften belastet. Wir legen hier einen Waschtag ein, mehr gibt „The Isa“ nicht her, es sei denn einen saukalten starken Wind.



Löhne
Ein Nachbar packt seinen Wohnwagen (riesig, uralt) zusammen. Ich frage nach dem Wohin. Er wechselt nur den Zeltplatz, denn er hat hier einen festen Job gefunden, und auf unserem Platz kann er nur maximal einen Monat bleiben.

Er kommt aus Adelaide und ist Mechaniker für Dieselmotoren. Seine neue Firma, für die er auch schon in Adelaide Jobs gemacht hat, arbeitet im ganzen Nordwesten, und er muss dann nach Darwin, nach Cairns, nach Brisbane usw. Er hat einen Service-Lastwagen, mit dem er die Distanzen bewältigt – keine unter 1500 Kilometern.

Er verdient gut: Die Arbeitswoche beträgt 60 Stunden (6x10). Für die ersten 38 Stunden gibt es 40$ Stundenlohn, für die nächsten zehn 60 und für die restlichen 12 Stunden 80$. So kommt er netto auf gut 2000$ die Woche. Dazu kommt noch die Wohnung, die bezahlt ist: Jetzt sind es die Campingplatzgebühren mit allem drum und dran. Wenn er nach 3 Monaten Probezeit fest angestellt wird, stellt ihm die Firma ein Haus zur Verfügung, mit Strom und Gebühren. Und wenn er 6 Monate „übersteht“, dann kommt noch ein einmaliger Umzugsbonus von 15'000$ dazu.

„Was machst Du mit dem Bonus“, frage ich ihn. „Ich kaufe hier ein Haus. Ich habe drunten in Adelaide schon zwei Häuser. Die bringen mir jede Woche noch einige Hundert Dollar.“ Es geht ihvf21m offensichtlich gut, aber er muss hart arbeiten dafür. Und entweder ist er Boxer oder er hat vor lauter malochen keine Zeit zum Zahnarzt zu gehen. Die Hälfte der oberen Schublade fehlt auf jeden Fall.

Weiter ins Niemandsland
Wir sind jetzt auch Besitzer einer sehr komfortablen Matte vor der Eingangstüre, 1,5x1,5 Meter, Schaumstoff, leicht zusammenlegbar. Elo hat sie gefunden. Ein Camper hat sie beim Abfahren vergessen, und als echte Thurgauerin hat sie gemeint, es sei besser, wir nehmen sie mit, bevor ein anderer auf die Idee kommt.

Morgen geht es 100 Kilometer nach Osten, nach Cloncurry, dann 400 Kilometer nach Norden an den Golf von Carpentaria, auf einer Strasse, auf der nur eine Spur geteert ist. Da wird unterwegs was los sein!

27.7.2012 / JB.