Montag, 12. November 2012

IV-3 An der Tasman Sea

Nasser Abschied – sonniger Empfang / Die Sonnenstube der Südinsel / 112/795/196 und Vivaldis Jahreszeiten / Symphonie in Gelb / Keine Eile / Obama in Westport / Seehunde und Küstenlandschaft / Alpenflug / Die Gletscher / Die Gipfel / Goldräusche / Saunass / In den Moränen / Regen im Wald / Sonniger Abschluss / Kulinarisches

Nasser Abschied – sonniger Empfang

Wellington verabschiedete sich im Regen. Auf der Fahrt zur Fähre frühmorgens am Sonntag kamen wir in eine grosse Alkoholkontrolle; sie waren wohl auf Nachtvögel aus. Als sie mrt so ein Apparätli vor das Gesicht hielten, blies ich kräftig drauf, worauf er mehrere Male etwas wie „cannotfind (kann’s nicht finden)“ sagte und dann schnauzte, bis ich merkte, dass ich einfach auf fünf zählen musste (count to five), was ich brav machte und das Apparätli zur ebenso braven Reaktion „no alcohol“ veranlasste.
 
Die Ueberfahrt war ruhig, kaum waren wir im grossen natürlichen Hafenbecken von Wellington, wurde das Wetter gut, und in der Cook Strasse waren wenig Wellen, trotz des stürmischen Windes der letzten Tage. Wenn man die Hafenbucht verlässt sieht man in der Ferne schon die Südinsel, die weniger als 50 Kilometer entfernt ist. Von weitem sieht es aus, als seien das nur abweisende Felsberge, und erst als wir kurz vor der Küste sind, zeigt sich die enge Einfahrt in den schönen Tory Sund, durch den wir in die Queen Charlotte Bay und dann nach Picton, einer Kleinstadt fahren, die vor allem Fährhafen ist. Queen Charlotte war eine Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz, die Gattin des Hannoveraner Königs Georg III., Vorfahr der Elizabeth.
 

 
 
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
Die Sonnenstube der Südinsel

Entlang der Queen Charlotte Bay führt uns die Strasse mit ihren schönen Ausblicken in Richtung Nelson und Golden Bay, wo es die meisten Sonnenstunden der Südinsel geben soll. Und wir werden nicht enttäuscht, auch wenn der Wind immer noch kalt ist und kalt bleiben wird, haben wir jetzt wieder merklich mehr Sonne, was die Kühle etwas ausgleicht.

Takaka an der Golden Bay liegt hinter einem respektablen Pass. Fast oben besichtigen wir eine schöne Tropfsteinhöhle.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
In Takaka bleiben wir zwei Nächte, wir machen es zum Ausgangspunkt für einen Ausflug ans Nordende, zum Cape Farewell (auch hier wieder Captain Cook) und dessen grosse Sandspitze, dem Farewell Spit (Farewell Spiess) Das Spit ist wie eine Pickelspitze 90 Grad nach Osten an die schmale, süd-nördlich ausgerichtete Gebirgskette des Kaps angehängt. Es ist viele Kilometer lang. Wir machen eine Wanderung – das wird die Hauptbeschäftigung hier im Süden sein, denn baden ist trotz schönster Strände einfach nichts, bei der Kälte. Aber für die Fitness ist es allemal gut, und schön erst noch.

Natur pur, meist allein, breite Strände. Es ist Ebbe. Südlich der Halbinsel, gegen die grosse Golden Bay ist es flach. Daher hat sich das Meer verkrümelt, nur Sand und Vögel. Nördlich dann, nach 20 Minuten durch Wiesen und Busch, die grosse Weite der Tasman Sea mit leicht anrollender Brandung. In einer Ecke ruhen sich wenige Seehunde aus. Einer verkriecht sich empört in eine Höhle in der Felswand, als wir ihm zu sehr auf die Pelle rücken – ungewollt, er war halt plötzlich da.

 112/795/196 und Vivaldis Jahreszeiten

Auf dem Rückweg fahren wir wieder über den Pass, denn die Gegend hier ist durch eine Bergkette richtig abgeriegelt (und daher geschützt von den Westwinden!). Ich erinnere mich der vielen Kurven auf der Hinfahrt, und ich zähle. Bis oben sind es 112. Die Höhe (wir kommen ja vom Meer) ist 795 Meter. Runter sind es 169 Kurven. Es geht hier einer Flanke entlang, kein grades Stück. Centovalli  und Arosa kombiniert. Die Fahrt, die auch jetzt wieder sehr schön ist, dauert genau einmal Vivaldis Vier Jahreszeiten, die wir uns anhören.

Symphonie in Gelb

Die dominierende Farbe wird nun das Gelb. Das Grün der Wiesen und Wälder ist mehr und mehr durchsetzt von leuchtendem Gelb, manchmal heller, manchmal dunkler ins Gold übergehend. Es ist Frühling, und das heisst hier, dass der Ginster blüht. Er wurde durch die Europäer eingeführt, und er ist eigentlich ein Unkraut, das die Wiesen, Strassenränder, Hänge und Wälder durchzieht. Aber es ist schön, es macht richtig Freude, hier durchzufahren. Jede Kurve bringt neue Eindrücke. Wo Forstwirtschaft mit regelmässigen Baumreihen betrieben wird, sieht es manchmal aus, als wenn eine afrikanische Frauenfrisur auf einer leuchtendgelben Kopfhaut aufgepflanzt worden wäre.
 
Wir kommen durch die Buller Gorge, wo der Buller einen tiefen Graben durch die Gebirgskette der südlichen Alpen gegraben hat, bevor er dann bei Westport.in die Tasman Sea mündet.









In der Schlucht hangeln wir uns über die längste Hängebrücke Neuseelands. Elo meint, eigentlich hätte sie fünf Dollar erhalten müssen für die zweimal 220 Meter pendeln über dem reissenden Fluss, statt fünf zu bezahlen. Hier bebte es vor knapp hundert Jahren so stark, dass das Erdreich auf der einen Seite der Erdplatte um viereinhalb Meter hochgehoben wurde. Ein ganzes Stockwerk.

Wir essen sehr gut hier in Neuseeland. Und sehr oft essen wir Muscheln. Miesmuscheln würden wir in Deutschland sagen, hier heissen sie Grünlippen-Muscheln. Sie werden immer etwas anders zubereitet, aber sie schmecken uns immer ausgezeichnet.

Keine Eile

Es ist schön, auch auf dieser Reise viel Zeit zu haben. Wo es uns gefällt, bleiben wir zwei Nächte und haben dann immer einen eher faulen Tag, an dem wir wenig machen, uns ausruhen, den Ort geniessen.

Das etwas brachiale aber eingängige Motto der neuseeländischen Polizei, mit dem sie der Raserei auf den Strassen begegnen will, ist für uns wie gemacht: „You are dead a very long time – so what’s the hurry?“ (Du bist noch sehr lange tot – was soll die Eile?). Wir nehmen es immer eher gemächlich, und ich habe schon Hunderte von Fahrzeugen überholen lassen. Ich weiss, dass unser Auto Saft hat, wenn es nötig ist, mehr brauche ich nicht.

Obama in Westport
Wir erleben die Wahlsiegrede von Obama an einer Bar in Westport. Den Neuseeländern geht es wie uns: Alle sind froh, dass nicht die unmöglichen Romney&Konsorten gewonnen haben, aber sie sind auch kritisch gegen Obama. Der hat ja wenigstens die Gesundheitsreform über die Bühne gebracht, aber was er aussenpolitisch leistet, ist dünn.
Als er, ein hervorragender Volkstribun, eigentlich ohne Zwang, wie uns scheint, grossspurig von der stärksten Armee der Welt spricht, auf die Amerika stolz sei, geht ein einhelliges „Buuu“ durch die Kneipe. Keine und Keiner, die da nicht provoziert worden wären oder zumindest die Ansicht hatten, mehr internationales Feingefühl hätte dem Sieger der Wahl sehr wohl angestanden.


Seehunde und Küstenlandschaft

Die Westküste der Südinsel ist traumhaft schön. Zuerst fahren wir ans Cape Foulwind (Cook erneut), wo wir eine Kolonie von Seehunden beobachten, wie sie an der Sonne liegen, ihre Reviere verteidigen, miteinander spielen, an der Mutter saugen, sich im Wasser räkeln. Wir könnten stundenlang zusehen.

  
 
Dann geht es die Küste runter nach Süden. Einmal mehr ist es atemberaubend schön. Die Westküste ist eher rau, die Winde und die Brandung sind stetig. Das bildet bizarre Felsformationen, kleine und grosse Buchten mit schwarzem, grobem Sand. Die Strasse geht auf und ab, mal an der Bucht, dann über ein kleines Kap in die Höhe, von wo aus sich weite Ausblicke eröffnen.

 
An einer Stelle gibt es sogenannte Blow Holes (Blaslöcher), in denen bei Flut die Gischt gefangen wird und weit hinaufspringt (wir haben ähnliches in Westaustralien gesehen). Es ist Ebbe, die Löcher blasen nicht. Aber der sehr gut angelegte Weg auf die Klippen lohnt sich allemal. Die Felsformationen sind sehr speziell: Wie Blätterteig, nur viel höher und grösser.

 
Alpenflug

In Hokitika, das vor über hundert Jahren die Hauptstadt der Westküste war, legen wir wieder einen Pausentag ein. Hokitika liegt am Meer, und im Rücken hat es die Schneeberge der Südalpen. Der höchste Berg Neuseelands, der Mount Cook, mit 3754 Metern und der nur unwesentlich niedrigere Mount Tasman liegen in Sichtweite rund 100 Kilometer südlich. Sie sind umgeben von weiteren hohen Bergen und Gletschern.

Wir lassen uns nicht von den Abenteuerangeboten wie Helikopterflug auf den Gletscher und drei Stunden mit Steigeisen im Eis verleiten. Wir machen einen klassischen Alpenflug. Fünfviertel Stunden mit einer Cessna, nur wir zwei allein (und der Pilot notabene). Es ist unerhört, einer der herausragenden Höhepunkte einer Reise mit vielen Höhepunkten. 

Zuerst der Anflug über die Küstenlandschaft und die vielen mächtigen Flüsse, die aus den Alpen kommen. Unter uns die Stadt, dann die Farmen, die heute Milchwirtschaft betreiben, nachdem die Schaf- und Rinderzucht praktisch aufgegeben wurde. (Die Molkereiprodukte werden nach Japan und in die USA exportiert).

 

 
 
  
 
 
 
 
 
Die Gletscher

Dann geht es in die Berge. Es ist etwas bewölkt, was die Sicht aber nur unwesentlich behindert und die Dramatik des Eindrucks steigert. Zuerst fliegen wir über die beiden grossen nach Westen bis praktisch ans Meer abfliessenden Gletscher: Franz Joseph (Hier war ein Oesterreicher als Forscher tätig, der Herr Haast, nach dem hier ein Ort benannt ist) und Fox.

Die Gletscher fliessen mit über einem Meter pro Tag, aber sie nehmen auch hier ab (der grösste, der Tasman-Gletscher mit 27 Kilometern Länge, schrumpft pro Jahr mehr als 400 Meter). Wir fliegen über die Schrunde, und wir sehen, wo die Gletscher beim Uebergang in steilere Täler grosse Felder von Spalten bilden. Unten kommen sie gleichsam auf die grüne Wiese. Wir werden zu ihren Toren wandern, wenn es weiter nach Süden geht.

 

 

  
 
  
 
Die Gipfel

Dann nähern wir uns den Gipfeln. Sie sind benannt nach Abel Tasman, dem holländischen Seefahrer, der Neuseeland im 17. Jahrhundert als erster Europäer erforschte (Tasmanien trägt auch seinen Namen) und nach Captain Cook. Wir fliegen ganz nahe heran, drehen um sie herum. Wir haben das Gefühl, wir könnten sie angreifen, wir sehen jedes Detail, jeden Schneeabbruch und, weiter unten, die Spuren der Bergsteiger. Nebengipfel ragen aus den Wolken, das helle Weiss des Schnees in der Sonne sticht aus dem Grau des Gewölks.
 

Entlang der Gebirgskette geht es wieder nach Norden, und wir sehen im Westen die Ebenen von Marlborough. Bei glasklarem Wetter sind beide Küsten – Tasman Sea und Pazifik – gleichzeitig erkennbar, wir sehen den Pazifik nur im Dunst. Auf dem Rückflug wird auch nochmals klar, wir ruppig das Gelände ist: Tiefe, steile Täler, scharfe Bergrücken. Und die Flüsse entwässern in vorgelagerte Schuttebenen, in denen sie frei mäandrieren.

Das war gut.

Goldräusche

Hokitika ist in einem der vielen Goldräusche entstanden. Diese Zeiten waren für viele Gegenden dieser für Europäer Neuen Welt die entscheidenden Impulse der Entwicklung. Die Aussicht auf schnelles Geld, auf Abenteuer lockte viele Menschen an. Das lokale Museum informiert über die Zeit.

Der Goldrausch begann 1864. Zwei Jahre später war der Höhepunkt erreicht. Die Stadt hatte über 100 Hotels (heute: 1), es gab eine ausgebaute Infrastruktur mit Rösslitram, Läden, Schulen, Spital usw. In den Bergen wurde eine ausgeklügelte Infrastruktur für den Abbau von Gold aufgebaut, so z.B. eine Wasserleitung, eine Art Viadukt, von über 10 Kilometern, um das Gold aus dem Sand ausspülen zu können. 1866 kamen fast 50% der Einwanderer Neuseelands in Hokitika an, der Hafen blühte, die Schiffe mussten dreireihig hintereinander anlegen.

Zwar war der eigentliche Rausch relativ schnell vorbei, aber bis in die erste Hälfte des 20 Jahrhunderts war die Stadt von Bedeutung mit einem schönen Regierungsgebäude, mit einer Freihandbibliothek, die von Andrew Carnegie, dem amerikanischen Milliardär gespendet worden war (er spendete 12 Bibliotheken im ganzen Land). Dann ging die Bedeutung zurück, heute ist das nördlich gelegene Greymouth, dem Hokitika einmal den Rang als Hauptstadt abgelaufen hat, wichtiger.

Aehnlich wie Hokitika, das wenigstens noch besteht, ging es vielen Orten. An einem Platz sollen in den ersten 5 Wochen des Booms 50 Hotels aufgetan worden sein. Heute ist Hokitika ein Touristenort und regionales Kleinzentrum. Und der Ort ist – vorsichtig gesagt – ruhig.

Saunass

Die Fahrt an die Tore der beiden Gletscher ist nass, saunass. Zuerst kommen wir nach Franz Joseph Glacier (wenn wir brav „Franz Joseph“ sagen, werden wir angestaunt, bis der Zwanziger fällt: „O, Fräns Dschouseff“). Hier bleibt uns nur das heisse Bad im Thermalpool.

Aber das ist dann wirklich eine nasse Angelegenheit: Die Pools sind im Freien; statt Regendächern hat es Sonnensegel, die den Regen voll durchlassen. Und so hast du warmes Wasser um den Körper und eine kalte Dusche am Kopf. Liegebetten oder so was gibt es nicht und schon gar nicht am Trockenen. Also ins Wasser und dann nach über einer Stunde wieder weg. Aber es ist schön, mitten in einem Garten aus grossen Bäumen und Farnen.

Dann geht es weiter nach Fox Glacier, wo wir übernachten und auf besseres Wetter für morgen hoffen.

In den Moränen

Ueber Nacht beruhigt sich das Wetter – etwas. Wir machen an Vormittag eine kleine Wanderung um den Lake Matheson, einen See, gebildet, als sich der Gletscher zurückzog und die Endmoräne das Wasser staute. Also ganz ähnlich, wie der Zürichsee, der Bodensee, aber etwas kleiner: In einer guten Stunden sind wir rund herum. Es geht über die Seitenmoränen auf und ab, durch einen dichten Regenwald.  


Der Boden ist voll von Wasser, aus allen Borden quillt und tropft es. Moose überwuchern verrottendes Holz. Pflanzen wachsen auf den Baumstämmen. Farne, kleine und grosse, spüren den Frühling und sind bereit, sich aufzurollen und ihre Sporen auszuwerfen. Das Wasser der kleinen Flüsse ist seifig, schaumig, braun von dem moorigen Untergrund. Die Vögel erfreuen uns mit ihrem Frühlingskonzert. Und es regnet fast gar nicht.

Der Lake Matheson ist einer der am meisten fotografierten. In ihm spiegelt sich das ganze Panorama der Südalpen – wenn es sichtbar ist. Heute aber versteckt es sich hinter dichten Wolken, die immer mal wieder einen Schauer loslassen. Wir müssen uns in dieser Hinsicht mit der Erinnerung begnügen. Einmal die Erinnerung an den Flug von vor wenigen Tagen, und dann an die gleiche Wanderung, die wir vor 15 Jahren hier gemacht haben, bei bestem Wetter.
 
Regen im Wald

Als wir am Nachmittag den Fox-Gletscher von Nahem besichtigen wollen, regnet es immer wieder. Wir wandern mit Regenschirm zum Fluss runter, der grau und wild kommt, und dann gehen wir bald wieder zurück.

Wir fahren jetzt noch bis Haast an der Westküste nach Süden, dann geht es über einen Pass ins „Inland“, von wo aus wir dann die südlichen Fjorde besuchen wollen – Fjordland heisst die Gegend. Vor 15 Jahren hat es auf dieser Fahrt nur geschüttet. Mal sehen. Aber wir sollten uns nicht wundern. Im Fjordland gibt es Gegenden, die mit 7500 mm pro Jahr fünfmal mehr Regen haben als der Hinterthurgau, der ja auch nicht trocken ist.

Regen hin oder her – die Nord- und die Westküste sind eindrücklich.

Sonniger Abschluss

Zum Schluss zeigt sich Petrus gnädig. Am letzten Morgen am Fuss der Gletscher und grossen Berge ist strahlendes Wetter. Wir sehen die Gipfel und den Gletscher im Sonnenlicht. Es ist schon eindrücklich, wenn sich knapp 4000 Meter hohe Berge praktisch von der Meeresküste in den Himmel recken. Frischer Schnee von gestern (haha!) verzuckert das Panorama.

 
 
 
Weiter geht es nun nach Süden, nach Haast, wo die Strasse entlang dem Haast River über den Haast Pass nach Osten abbiegt. Unten kommt dann das Fjordland, das wir von der anderen Seite besichtigen wollen. Wir überqueren grosse Flüsse mit breiten Schuttfächern, durch die sich das stahlblaue Wasser schlängelt, das den Sand liegengelassen hat.

Bis unten im Süden ist jeder Spaziergang ein Ausflug ins Märchenland des Regenwaldes. Alles grünt, die Farne, die zum Teil sehr hohen Bäume, die Schlingpflanzen. Die schön angelegten Spazierwege zu Aussichtspunkten wie Wasserfälle oder Panoramasichten führen gewunden an der Pflanzenvielfalt vorbei, unter ihr durch, manchmal über sie hinweg. Es ist immer sehr schön (auch dann, wenn es regnet, was heute nicht der Fall ist).

 

 
 
 
 
 
 
Kulinarisches

Wir kaufen am Strand bei einem Fischer eine gekochte Languste, die wir als Mittagspicknick verspeisen. Ausnahmsweise genehmigen wir uns zwei kleine Gläser Weissen; sonst wird erst getrunken, wenn das Fahren beendet ist.

Der Fischer hätte auch die lokale, saisonale Spezialität Whitebait anzubieten: kleine (3-4cm lange), glasige Fische, die zur Zeit die Flüsse hochsteigen und dabei den grösseren als Nahrung dienen. Gefangen werden sie in grossen feinen Netzen ähnlich wie Schmetterlingsnetze, wobei die Fischer im Fluss stehen und die Whitebait in die Netze schwimmen lassen. Die Fische  werden frittiert oder wie Kartoffelpuffer in einem Teig gebraten. Sehr gut. Uebermorgen ist Schluss mit lustig, die Schonzeit beginnt.

Auf dem Haastpass, der nach einer Schlucht, durch den sich der Fluss durchzwängt und nach einigen steileren Stücken auf gut 400 Metern Höhe kaum bemerkbar ist, verlassen wir zunächst einmal die Westküste und ihre immer wieder an die Tropen erinnernde Vegetation. Wir kommen wieder.

  
 
 
 
 
 
 
 
 



Und noch ein Bild, das mir gefällt (Golden Bay):

 
12.11.2012 / JB.