Verschiebungen: Industrial Action / Steilste Strasse der Welt / Pa /
Uhr am Berg / Stadt unter Wasser / In die Weingebiete von Central Otago /
Luzern in Neuseeland / Gletscherwelt / Frühling / Zurück ans Meer /
Vulkangeboren / Akaroa / Hectors Delphine / Durchgeschütteltes Christchurch /
Zentrum hinter Gittern / Die Stadt rappelt sich auf / Re:start / Antarktis /
(((Exkurs: Scott und Amundsen))) / Ein alter Bekannter / Arthur’s Pass / Einer
schöner als der andere / Mit Hängen und
Würgen / Kliffspaziergang / Robben, einmal mehr / Am 4.12. bei Barbara
Verschiebungen: Industrial
Action
Bevor wir aus Dunedin
weiterfahren, erhalten wir noch ein etwas beunruhigendes Mail. Wir haben vor,
am 3.12. mit der Fähre auf die Nordinsel zu fahren, und dann gemütliche nach
Auckland, wo wir am 10.12. den Flug nach Tahiti gebucht haben. Aber so einfach
ist das nicht, denn der Autovermieter, der auch die Fähre gebucht hat, schreibt
uns, da sei ein Arbeitskonflikt unterwegs mit der Aussicht, dass vom 1. bis 7.
Dezember gestreikt werde. „Industrial Action“ heisst das vornehm und
verschleiernd.
Wir entscheiden uns, den
Aufenthalt auf der Südinsel zu verlängern, und buchen auf den 8.1. Dann müssen
wir halt in einem Ruck nach Auckland fahren, was aber durchaus möglich ist.
Wenn dann doch nicht gestreikt wird – die verhandeln ja sicher bis vor
Torschluss –, können wir wieder umplanen. Kein Problem, wir sind ja frei.
(Der Streik wird dann doch
wieder abgesagt, und wir können nach einer weiteren Umplanung am 5. fahren, was
uns auf der Nordinsel etwas mehr Zeit gibt.)
Steilste Strasse der Welt
Als wir Dunedin verlassen,
fahren wir noch zur steilsten Strasse der Welt, wie die Dunediner stolz
behaupten. Sie hat eine Steigung – oder, wie man es sieht, ein Gefälle – von
35%, und das ist wirklich sausteil. Als ich beim Runterfahren aus dem Auto noch
ein Foto mache, ist Elo gar nicht zufrieden mit mir, um es zurückhaltend zu
sagen. Aber das Foto wird gut!
Dann geht es der Küste entlang
nach Norden, und wie so oft in Neuseeland, ist die Küste eindrücklich. Klippen,
Weidelandschaften, Buchten. Alles grün (Weiden), blau (Meer und Himmel), braun
(Klippen). Und überall blüht es, weniger grell als in Australien, aber trotzdem
sehr schön.
Pa
Wir wandern auf die Halbinsel
eines Pa. Das ist eine Festung der Maori, oft gebaut auf Halbinseln, die nur
eine schmale Landverbindung haben und mit steilen Klippen leicht zu verteidigen
sind. Dann öffnen sie sich, und auf den leicht ansteigenden Wiesen hin zu einer
breiteren und höheren Rundung gegen das Meer haben sie gelebt und Ackerbau
betrieben. Das Engnis wurde gut befestigt. Dieses Pa hielt eine Belagerung
eines anderen Maori-Stammes während sechs Monaten aus.
Die Pinguine, die hier heimisch
sind, sind unterwegs. Sie jagen in bis zu 40 Kilometern Distanz und in bis zu
200 Metern Tiefe! Die haben Wichtigeres zu tun, als sich Touristen zu zeigen.
Uhr am Berg
Ueber leicht ansteigende
Strassen fahren wir nach Westen durch offene Täler nach Central Otago. Hinter
schützenden Bergketten kommen leicht gewellte Landwirtschaftsgebiete. Alexandra
liegt geborgen in einem Kranz von Hügel- und Bergketten, der Fluss gräbt sich
eine Schlucht in Richtung Meer. Die Einwohner schätzen das stabile und sehr trockene Wetter, das wenig von den
täglichen Kapriolen an der Küste kennt. Die Stadt rühmt sich, zugleich die
heisseste, kälteste und trockenste Stadt des Landes zu sein.
An einer Bergflanke ist eine
der grössten Uhren der Welt montiert. Das Zifferblatt hat einen Durchmesser von
11 Metern, und es ist damit grösser als die Uhr am St.Peter in Zürich, die mit
8,64 Metern das grösste Turmzifferblatt Europas hat. Die Uhr ist nachts
beleuchtet und zeigt die Zeit über viele Kilometer an.
Stadt unter Wasser
Hinter der Stadt ist ein
Staudamm, der das Wasser zweier Flüsse speichert. Wir fahren entlang des
schmalen, langen Stausees nach Cromwell. Dieses rühmt sich, die neuseeländische
Stadt zu sein, die am weitesten von den Meeren entfernt ist. Nach Dunedin sind
es auf der Strasse 240 Kilometer, Luftlinie sind es bis zu den Meeren im Osten
oder Westen nur rund 140. Trotz des starken Niederschlags an den nahen Küsten,
ist es hier sehr trocken, nur 400 MM Regen im Jahr, bei, so die
Informationstafel, durchschnittlicher neuseeländischer Sonnenscheindauer.
Das Klima und die Böden sind
gut für Obst- und Weinbau. Ein Einheimischer erklärt uns die Phasen der
Bodenpreise: Gold = hoch, kein Gold = tief; Weizen = hoch, wenig
Weizennachfrage = tief; Früchte = hoch, tiefer Obstpreis = tief; Weinbau = hoch
(zur Zeit). Es gibt aber immer noch viel Obstbau und wir kaufen an der Strasse
bei Bauern, die einen regelrechten Obst- und Gemüsehandel aufgezogen haben;
Fruit stalls (Obststände) als Feinkostgeschäfte.
Cromwell, eine Gründung der
Goldgräberzeit, die einmal Eisenbahnanschluss hatte, liegt am Zusammenfluss
zweier Flüsse, die ursprünglich tiefe Schluchten gegraben haben. Davon ist
nichts mehr zu sehen. Der eine der Flüsse wurde bei Alexandra gestaut, und das
hat die alte Stadt weitgehend unter Wasser gesetzt. Die alte Brücke liegt heute
15 Meter unter dem Wasserspiegel.
In die Weingebiete von
Central Otago
Alexandra ist der erste Ort der
Weingegenden von Central Otago, den wir besuchen. Hinter Cromwell geht es
langsam hoch, auf 300 bis 400 Meter; die Täler werden enger, die Flüsse zwängen
sich durch steile Schluchten. Vor Queenstown kommen wir durch das Gibbston, wo
die Weinberge an Berghängen liegen, geschützt vor Winden, aber mit kühlen
Nächten und warmen Tagen. Sie produzieren hier hervorragenden Pinot Noir, den
Blauburgunder unserer Gegenden. Gut geeignet ist die Gegend auch für Pinot Gris
und Riesling. Es sind die besten Weine, die wir hier bisher trinken, und die
neuseeländischen Weine sind allgemein sehr gut.
Wir erfahren später, dass pro
Quadratmeter etwa 600 Gramm Trauben geerntet werden, ähnlich wie bei
Sptzenwinzern in der Nordostschweiz. Die Weine werden dann über ein Jahr
ausgebaut, länger als bei uns also. Die guten Produzenten sind eher klein, mit
Gütern nur wenig grösser als bei uns. Central Otago hat eine kurze
Weinbautradition von knapp 40 Jahren. Aber die Winzer sind innovativ und
lernfreudig. Das Resultat ist erfreulich; wir geniessen es.
Luzern in Neuseeland
Queenstown ist wie Luzern:
Inmitten von Bergen ein schöner See, Touristen wie verrückt, Japaner und vor
allem Chinesen. Wir spazieren im Park, nehmen eine ausgedehnten Apéro am
kleinen Strand, wo es wirklich Leute hat, die baden (ca. 10°
Wassertemperatur!).
Wir machen die Dampfschifffahrt
mit der über hundertjährigen Ernslaw, die in Dunedin gebaut wurde, dann wieder
auseinandergenommen, an den Fuss des Bergsees gebracht, wieder zusammengesetzt
und vom Stapel gelassen wurde. Elo hat die Fahrt herausgeschunden, als wir vom
Milford Sound auf den Doubtful Sound umbuchen mussten wegen des Bergsturzes (s.
letzter Bericht). Es hat sich gelohnt, zweimal 55 Dollar wäre der Tarif
gewesen! Das Schiff ist tiptop im Schuss, die Maschine glänzt – und lässt einen
fürchterlichen Qualm in die Luft.
Anschliessend wandern wir am
Ufer, zusammen mit Nick, einem Schweizer aus Solothurn, den wir auf dem Schiff kennengelernt
haben. Wir tauschen dabei viele Reiseerlebnisse aus, aus fernen Ländern, die
wir ebenfalls bereist haben.
Gletscherwelt
Von Queenstown geht es nördlich,
an den Südfuss der höchsten Berge. Die Anfahrt ist grossartig. Schon von Weitem
zeigt sich inmitten eines grossen Panoramas der knapp 3800 Meter hohe Mount
Cook oder wie er heute heisst Aoraki/Mt. Cook, wobei Aoraki der Maori-Name ist.
In dem kleinen Bergort Mt. Cook sind wir inmitten des Gletscherzirkus von Mt. Sefton
(3200) und Mt. Cook: Die Gletscher heissen Müller, Hooker und Tasman. Sie sind
umso imposanter, da sie bis kurz vor den Ort Mt. Cook kommen, der nur 700 Meter
hoch liegt. Damit haben wir die Eiswände von den Gipfeln weit über 2000
Höhenmeter vor uns.
Wir können die Gletscher über
kurze Wanderungen erreichen, wobei es dann jeweils über hohe alte und neuere
Moränen von mehr als hundert Höhenmetern geht.
Das Eiswasser ist intensiv blau,
ebenso frische Gletscherabbrüche, die Gletscher sind oben weiss und unten grau,
die Vegetation hat alle Schattierungen von grün bis blauschwarz, und die Blumen
kommen im Frühling hervor. Von den Moränen blicken wir hinunter in den grossen
Gletschertrog, den der Tasman und die beiden anderen in Richtung Süden gegraben
haben, und auf dessen Ebene nun die Gletscherbäche ihre Windungen und Wendungen
ziehen.
Die Restaurants in Mt. Cook
erinnern uns an Resorts in den Rocky Mountains in den USA. Sie haben grosse
Fensterflächen, die einen schönen Ausblick auch nach oben, also auf die Gipfel erlauben. So können wir
beim Abendessen das wechselnde Lichterspiel auf den Eiswänden der Gipfel
verfolgen.
Frühling
Ueberall ist Frühling nun. Es
blüht alles, oft in bescheidenen Farben, dem trotz geringer Höhe alpinen Klima
oder den trockenen Gegebenheiten des Inlands entsprechend, oft aber auch in grellen Farben leuchtend. Es
ist nicht tropisch oder eine Wüstenflora wie in Australien, aber es ist ein
Blühen überall: Am Fuss der Gletscher, in den Wiesen der Weiden, an den Küsten
und in den Meeresbuchten, am Strassenrand.
Beeindruckend sind die vielen
Lupinen. Am Strassenrand sind sie blau, blassrot oder dunkelrot, in den
Schwemmgebieten der Flüsse fast flächendeckend hellgelb.
Aber auch der Gesang der Vögel
zeigt uns die Jahreszeit. Es hat weniger, als in Australien, Finken
(gelbköpfige, die ich nicht kenne, Buchfinken und Spatzen) und andere
Singvögel. Aber sie machen ihre geringere Vielfalt mit grossem Singeifer wett,
und es ist schön, in Wäldern spazieren zu gehen, begleitet von ihrem Konzert.
Zurück ans Meer
Ueber den Lake Tekapo geht es
nach Timaru wieder ans Meer. In Timaru haben wir aus dem Zimmer eine
hervorragende Aussicht auf Meer und Schneeberge zugleich. Ausserdem können wir
die Musikveranstaltungen des Rosenfestivals live mitverfolgen, denn die Bühne
ist im Park unmittelbar unter uns, und sie hat eine Haube gegen Wind und
Wellen, die den Schall wie ein grosser Trichter stracks in unsere Richtung
trägt. Zum Glück ist die Musik recht gut, und zum Glück ist das Rosenfestival
um vier Uhr nachmittags zu Ende.
Wir gehen hinunter in den Park, schlendern durch das Festival, eine Mischung zwischen Jahrmarkt und Fressveranstaltung, lassen uns eine wirklich gute Bratwurst („German type“) schmecken, gefolgt (für mich) von einem Coupe Romanoff mit guten, frischen Erdbeeren, Vanilleglacé und Schlagrahm, trinken (ich) ein Glas Wein und hören uns die Band mit jungen Dudelsackspielern von nahem an. Sie sind gut, aber ich kann mich dabei des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass Soldaten, hinter denen eine Dudelsackmusik gespielt hat, wie das bei den Schotten ja der Fall war, mächtig angegriffen haben, nach dem Motto: Nur nichts wie weg von dem Geplärr!
Timaru ist eine Stadt mit
Substanz, nicht allzu gross, aber doch ansprechend. Auf jeden Fall haben sie
eine Tradition als Hafenstadt, auf die sie stolz sind.
Vulkangeboren
Die Banks Peninsula, benannt nach
dem Botaniker Banks von Captain Cooks erster Weltumseglung, verdankt ihr
Entstehen grossen Vulkanausbrüchen vor Dutzenden von Millionen Jahren. Drei
grosse Krater, aus denen es vor rund 10 Millionen Jahren immer wieder gerumst
hat, haben tiefe Buchten und Häfen gebildet. Im grössten liegt sowohl eine
ehemalige Maorifestung, ein Pa, auf einer tropfenförmigen Halbinsel mit engem
Zugang, als auch der wichtigste Ort der Region, Akaroa.
Die direkten Kraterränder sind
rund 700 Meter hoch über dem Meer, die höchsten Berge sind 1500 Meter. Die
Vulkane bildeten zuerst eine Insel, die dann aber durch das Schwemmland der
grossen Flüsse aus den Alpen angedockt wurde.
Wir wollen auf das Pa, aber die
Flut kommt rein, und der Zugang ist nur bei Ebbe trockenen Fusses zu machen.
Also gehen wir nur einige Schritte hinauf, und wir sehen uns die Erdbewegungen
der ehemaligen Befestigungen an, die gestaffelt waren und allen Belagerungen
trotzten.
Akaroa
Im wie ein Fjord tief in die
Halbinsel hineinreichenden Akaroa Harbour liegt ein grosses Kreuzfahrtschiff.
Akaroa ist eine der Routinedestinationen von Kreuzfahrten, die von Australien
kommend Neuseeland umrunden. Von hier aus wird das rund eine Fahrstunden
entfernte Christchurch, die grösste Stadt der Südinsel, mit Bussen besucht.
Der Ort hat rund 500 feste
Bewohner, aber viel mehr Häuser. Zwei Drittel sind Ferienwohnungen, und in der
Hochsaison hat die Stadt mit den Tagestouristen bis zu 5000 Personen zu
verdauen. Der Tourismus floriert.
Eine Bootsfahrt bringt uns auf
das Wasser des Hafens und hinaus in die offene See. Die Küsten sind steil und
unzugänglich, eine Maorisiedlung liegt in einem kleinen Flusstal. In den
Buchten nisten Kormorane in geschützten Felsnischen, Seehunde räkeln sich auf
Felsen, Seehundmütter säugen den ganz jungen Nachwuchs.
Das Eindrücklichste aber sind
Delphine. Es sind die seltenen Hector-Delphine, benannt nach dem ersten
Konservator des Nationalmuseums, der sie untersuchte und beschrieb. Sie sind
selten, es gibt nur noch etwa 5000, davon rund 1000 an der Küste von
Canterbury, wie die Provinz hier heisst. Und von diesen 1000 sehen wir ca. 3%,
zwei bis drei Dutzend dieser munteren Gesellen (es können auch mehr sein)! Sie
spielen die längste Zeit um unser Boot, direkt vor unseren Füssen. Sie tauchen
auf und unter, sie kommen Luft ablassen und neue holen, sie springen aus dem
Wasser oder tauchen pfeilschnell ab, sie sind links und rechts, hinten und
vorne, sie schwimmen nebeneinander oder kreuz und quer, über- und
untereinander, und sie begleiten uns pfeilschnell, als wir wieder weiter
müssen. Wir hätten sie den ganzen Tat beobachten mögen.
Zu dem Schiff gehörte der
kleine Terrierhund Murphy. Er hat eine Schwimmweste an und springt eifrig auf
dem Schiff herum, denn immer, wenn er Delphine wittert, rennt er aufgeregt auf
die entsprechende Seite des Schiffes und bellt. Man kann sich darauf verlassen
und an der richtigen Stelle stehen, wenn die Delphine angeschwommen kommen.
Durchgeschütteltes
Christchurch
Christchurch, die mit gegen
350'000 Einwohnern drittgrösste Stadt Neuseelands und grösste Stadt der
Südinsel, hat eine schwere Zeit hinter sich, die noch nicht verdaut und
überwunden ist. Sie wurde in gut einem Jahr von vielen schweren Erdbeben
heimgesucht, die ich der Einfachheit halber tabellarisch darstelle:
Datum
|
Zeit
|
Stärke
Richterskala
|
Tiefe
und Ent-fernung des Herdes vom Stadtzentrum
|
Folgen
|
4.9.2010
|
0435
|
7,1
|
10 km tief, 40 km W
|
Starke Gebäudeschäden, keine Toten
(City leer)
|
22.2.2011
|
1251
|
6,3 ( Sehr grosse Seitenbeschleunigung)
|
5km tief, 10 km SE
|
Häuser ganz kaputt gemacht, 185 Tote
(City bevölkert)
|
13.6.2011
|
1300
|
5,6
|
9 km tief, 10 km SE
|
Noch mehr Gebäude kaputt
|
13.6.2011
|
1420
|
6,3
|
6 km tief, 10 km SE
|
Noch mehr Gebäude kaputt
|
23.12.2011
|
1358
|
5,8
|
5 km tief, 26 km NE
|
Weitere Vororte beschädigt
|
23.12.2011
|
1518
|
6,0
|
5 km tief, 26 km NE
|
Weitere Vororte beschädigt
|
2.1.2012
|
0127
|
5,1
|
?
|
10'000 Häuser beschädigt
|
2.1.2012
|
0132
|
4,2
|
?
|
|
2.1.2012
|
0545
|
5,5
|
?
|
Die Beschädigungen waren umso
grösser, als das Zentrum der Stadt auf Schwemmland steht, auf unsicherem
Baugrund also.
Unvorstellbar, so etwas zu
erleben.
Zentrum hinter Gittern
In weiten Teilen der Innenstadt
sieht es heute aus wie einige Zeit nach einem Krieg. Grundstücke sind
abgeräumt, Kirchen verschwunden oder nur noch Skelette. Häuser haben kaputte
Dächer und zerrissene Mauern. Die Strassen sind gewellt oder beschädigt. Von
der Kathedrale fehlen Turm und Eingangspartie. (Vor dem höchsten Gericht wird
der Abrissbescheid der Kirche von Einwohnern angefochten, die Sache ist
hängig.)
Bei einem Coiffeursalon ist die
dicke Glasscheibe geborsten, Scherben liegen draussen und drinnen, es sieht
aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Die Gartenbalustrade am Avon-Fluss hat
Schlagseite zum Wasser. Im Zentrum hat die Abreissbirne Hochkonjunktur, vieles
kommt noch weg, fast alle Hochhäuser, andere Gebäude werden repariert.
Ueberhaupt das Zentrum: Es ist
gefangen von Maschendraht-Verhauen. Stadt hinter Gittern. Die Strassen sind
abgesperrt, ein Zaun hinter dem anderen. Der Zugang wird kontrolliert. Beim
Wiederaufbau sind Versicherungsfragen ein grosses Problem. Ein Spezialist hat
uns das erklärt: Bei den vielen Beben ist oft nicht klar, welche Versicherung
für welche Schäden oder welche Teile davon zuständig ist. Die Abklärungen
dauern. Und es wird Jahre gehen, bis die Stadt wieder auf den Beinen ist.
75'000 Einwohner sollen sie verlassen haben. Wir können das verstehen.
Die Stadt rappelt sich auf
Viele Einwohner wohnen noch in
Motels und Hotels, da ihre Häuser und Wohnungen gesperrt sind. Es ist gar nicht
so einfach, hier eine Unterkunft zu finden, für uns ungewohnt, denn wir reisen
ja in der Vorsaison und haben nie Mühe mit Motels. Wir haben in Dunedin davon
gehört – allerdings mit der Begründung, es sei hier ein Golfturnier – und haben
vorgebucht.
Bei einer geführten Tour durch
die Abrisszone verstehen wir das Problem noch besser. Alle grossen Hotels des
Zentrums sind kaputt, nur eines oder zwei sind schon wieder in Betrieb. Da wird
auch mit Reisegruppen auf die Motels ausgewichen.
Auch die Infrastruktur im Boden
hat sicher sehr gelitten: Leitungen, Kanäle usw. Davon merkt man gar nichts
mehr als Tourist.
Ueberall wird abgeräumt, aufgeräumt und gebaut. Den Einwohnern merken
wir wenig an, sie gehen ihren Geschäften nach – sehr oft in Businesskleidung,
viel englischer, als wir das aus Australien gewohnt sind.
Re:start
Die Geschäfte haben sich organisiert. Sie haben eine Container-Shopping-Mall aufgebaut: „Re:start“ genannt. In oft übereinander gestapelten Schiffscontainern verkaufen sie ihre Waren, versuchen, das Weihnachtsgeschäft zu machen. Es ist ganz ansehnlich, was da entstanden ist. Fast gemütlich, wären da nicht die vielen Baukrane und eben – Drahtverhaue.
Christchurch muss schön gewesen
sein, unsere Spaziergänge durch die Parks und entlang des Avon, soweit er
zugänglich ist, zeigen das. Aber es braucht Zeit. Jahre für das Wichtigste,
eher Jahrzehnte, bis wieder alles normal ist, wenn es nicht wieder bebt. Die
Stadt wird ein neues Gesicht haben.
Antarktis
Christchurch war der
Ausgangspunkt für viele Antarktis-Expeditionen, so die von Scott, der vor
hundert Jahren zwar am Südpol ankam, aber einen Monat zu spät – Amundsen war
schneller.
(((Exkurs: Scott und
Amundsen)))
Die ernsthafte Literatur ist
sich heute einig: Der Norweger Amundsen war der bessere Expeditions-Leiter. Er
setzte auf Beweglichkeit und Schnelligkeit (kleinere Gruppe, Schlittenhunde),
auf Professionalität (nur erfahrene Skifahrer, die sich in diesen Gegebenheiten
auskannten, so ein einfacher Bauer, der Skirennen gewonnen hatte).
Scott war sturer englischer
Offizier, mutig zwar, aber gedanklich unbeweglich. Statt Profis nahm er
Offiziere mit, der Rang in der Armee war wichtiger als die Kenntnisse und die
physischen Fähigkeiten; er setzte untaugliche Mittel ein, so Pferde, die alle
schnell eingingen oder unerprobte Motorschlitten; er lehnte Skier als unprofessionell
ab und vertraute neben den Pferden auf das Ziehen der Schlitten durch Menschen
(in speziellen Geschirren), wodurch er langsam war; er schickte den einzigen
Schifahrer auf dem Hinweg wieder zurück, der ihm dann auf dem Rückweg hätte das
Leben retten können, denn er verfror mit seinen Leuten 20 Kilometer vor dem
rettenden Depot.
Scott brach später auf (fast zwei
Wochen sind in dem kurzen antarktischen Sommer viel Zeit), er war zu langsam
(was auch zu wesentlich kürzeren täglichen Ruhephasen führte), er kam zu spät
an (was die Moral wohl endgültig knickte), und er kam durch die Verspätung in
schlechtes Wetter (mit zu wenig Verpflegung). Der Verschleiss an menschlicher
Energie war zu gross. Alle fünf, die mit Scott am Pol waren, kamen um.
Amundsen war schon fast wieder
an der Basis, als Scott am Pol ankam. Er verpflegte sich, seine vier weiteren
Expeditions-Mitglieder und die Hunde – mit Hunden, die er nach und nach
schlachtete. Die stärksten Hunde reichten, die immer geringeren Lasten zu
ziehen, die Männer gingen auf Skiern mit.
Scotts Tod wurde im
angelsächsischen Raum jahrzehntelang als eine der grossen Heldentaten des
britischen Empires gefeiert. Der Märtyrer war ihnen wichtiger als der Sieger
des Rennens zum Pol. Die britische Oberschicht, die die Lesart der Geschichte
dominiert, sah mit Verachtung auf den ruhmsüchtigen „Profi“ herab, der den Gentleman
geschlagen hatte, der sich für den Ruhm des Empire geopfert hatte. Ehrliches
Ziehen der Schlitten durch Menschen schien ihnen würdiger, als das sich
Verlassen auf Hunde, die dann erst noch gegessen wurden – horrible. Lord
Curzon, der Präsident der Royal Geographic Scociety, beleidigte seinen Gast Amundsen
anlässlich eines Vortrags 1912 mit dem Ausspruch „three cheers for the dogs“,
ein dreifaches Hoch auf die Hunde.
Scotts Voreingenommenheit, die
sein Verhängnis wurde, ist irgendwie symbolisch für die Voreingenommenheit des
ganzen Britischen Empire, die diesem dann ebenfalls zum Verhängnis wurde. Scott
ist hier wirklich ein Symbol, sein Scheitern ein Fanal. Aber das sehen die
Briten wohl bis heute etwas anders.
(((Ende Exkurs)))Und bis heute hört man denn auch hier im Zusammenhang mit der Antarktis viel von Scott und wenig von Amundsen. An der Stelle in Ross-Packeis, an der Scott sein Winterquartier hatte, ist heute die Scott Station, das Forschungsquartier der Neuseeländer auf der Antarktis. Dieses und eine amerikanische Basis in der Nähe werden von Christchurch aus während der Sommermonate mit grossen Herkules-Flugzeugen versorgt. (Im Winter sorgt eine Minimalbesatzung dafür, dass die Station funktionsfähig bleibt: drei Monate Dämmerung, drei Monate dunkel oder Mondschein, keine Versorgungsflüge).
Am Flughafen von Christchurch
ist das International Antarctic Centre, das die Antarktik, die Forschung und
die Logistik dieser Stationen sehr gut darstellt. Neben guten Filmen (einer in
3D) und guten Erläuterungen gibt es auch etwas Klamauk, so eine Windkabine bei
-8°. Gut ist dann wieder eine Fahrt mit schwedischen Spezialfahrzeugen für
Kälte, Schnee, ruppiges Gelände und Wasser. Wir fahren über simulierte
Gletscherspalten und schwimmen in 4 Meter tiefem Wasser, das bis ans Fenster
hoch reicht.
Im Museum der Stadt ist Scott
eine grosse und gute Ausstellung gewidmet. Hier wird nicht nur die Expedition
und deren Teilnehmer gezeigt, nicht nur sein Mut, seine Ausdauer und sein Tod
dargestellt, sondern auch sein Scheitern und die Gründe dafür, dass Amundsen
erfolgreich war.
Auch Edmund Hillary, der
zusammen mit dem Sherpa Tenzing den Mount Everest bezwang, hat von hier aus
eine Südpolexpedition gestartet. Er war nach Scott (und Amundsen) der Dritte,
der den Pol erreichte. Ich lese zur Zeit seine Autobiografie, die faszinierend
ist.
(Angeregt durch die
Ausstellungen habe ich mir eine Amundsen-Biografie heruntergeladen.)
Dann kommen wir an vielen Wegweisern zu Skistationen vorbei. Die Strassen gehen in enge Flusstäler weit nach oben. Ein Gebiet sehen wir: Es sind zwei Lifte, die steile Hänge erschliessen, in denen es aber nur wenig Platz für verschiedene Pisten hat.
Ein alter Bekannter
Von Christchurch fahren wir
nochmals quer über die Insel, über den Arthur’s Pass nach Greymouth an der
Westküste. Es hat über Nacht weit herunter geschneit, die Berge am Horizont
sind wie gepudert. Nach dem Schwemmland mit dem fruchtbaren Acker- und
Weideboden stossen wir an den ersten Moränenhügeln vor den Bergen in
Springfield auf einen alten Bekannten aus Peking: Rewi Alley, der hier geboren
ist. Seinen Vornamen erhielt er nach einen Anführer der Maori in den Kriegen
gegen die Engländer – die Eltern waren sehr libertinär. Die Chinesen haben ihm
an seinem Geburtsort ein Denkmal gesetzt.
Alley war eine bekannte Figur.
Er hat in der 30er- und 40er-Jahren im sehr armen Hinterland, das unter dem
Krieg stark leiden musste, eine Bewegung für den Aufbau kleiner
Genossenschaften angestossen, die China Industrial Cooperatives INDUSCO, und
mit internationaler Hilfe finanziert.
Alley, der in China hoch
geachtet war und 1987 90jährig in Peking gestorben ist, war viel in unserem
Wohngeviert im Freundschaftshotel (Youyi Binguan) und ist uns in Erinnerung mit
seinen krummen stämmigen Waden (in meist kurzen Hosen, wie es sich für einen
Neuseeländer gehört), von denen es hiess, sie hätten ihn durch ganz China
getragen. Keiner sei so viel zu Fuss gegangen.
Arthur’s Pass
Die Fahrt über Arthur’s Pass
ist eindrücklich. Er ist nur knapp 1000 Meter hoch, niedriger als die Hulftegg
vom Toggenburg ins Tösstal. Aber er ist rau, steil, und er ist landschaftlich schön.
Zuerst wandern wir ein wenig durch die Karstformationen des Castle Rock, wo Kletterschüler
allen Alters in die ersten Geheimnisse des Felskletterns eingeweiht werden. Die
jüngeren haben Gummimatten dabei, damit sie weich fallen, wenn sie an den
Felsen abgleiten.
Dann kommen wir an vielen Wegweisern zu Skistationen vorbei. Die Strassen gehen in enge Flusstäler weit nach oben. Ein Gebiet sehen wir: Es sind zwei Lifte, die steile Hänge erschliessen, in denen es aber nur wenig Platz für verschiedene Pisten hat.
Dann geht es durch breite
Flusstäler mählich aufwärts, bevor es enger wird.
Die Eisenbahn von
Christchurch nach Greymouth begleitet uns meistens. Schon vor der Passhöhe
erinnert es mich an die oberen Strecken der Gotthardbahn in der Leventina. Und
danach erst recht: Es geht in einem Felstal steil runter, die Strasse hat 16%
Gefälle.
Die Strasse wurde nur 25 Jahre
nach der „Gründung“ der Kolonie 1865 gebaut, um die Goldferlder im Westen zu
erschliessen, die Eisenbahn von 1867 bis 1923 (der Goldrausch ist
zwischenzeitlich abgeflaut).
Einer schöner als der andere
Strassenszene in Reefton am Fuss des Lewis Passes
Von der Westküste fahren wir wieder direkt in die Berge, über den Lewis-Pass nach Hanmer Springs, ein Thermalkurort am Ostrand der Bergketten. Gestern haben wir gedacht, mit dem Arthur’s Pass seinen wir über den schönsten, eindrücklichsten von Neuseeland gefahren. Und heute – ist es wieder der schönste, der Lewis steht dem Arthur’s in keiner Weise nach. Er ist im Westen unscheinbar, nur 900 Meter hoch.
Von der Westküste fahren wir wieder direkt in die Berge, über den Lewis-Pass nach Hanmer Springs, ein Thermalkurort am Ostrand der Bergketten. Gestern haben wir gedacht, mit dem Arthur’s Pass seinen wir über den schönsten, eindrücklichsten von Neuseeland gefahren. Und heute – ist es wieder der schönste, der Lewis steht dem Arthur’s in keiner Weise nach. Er ist im Westen unscheinbar, nur 900 Meter hoch.
Aber dann.
Kurz nach der Passhöhe
kommt ein Naturschutzgebiet mit einem Rundweg vorbei an einem Bergsee, dann durch
ein Hochmoor und Moränenlandschaften mit Bergvegetation. Neuseeländische
Buchen: Arten die 150 Millionen Jahre alt sind und der gebirgig-trockenen Klima
angepasst nur ganz kleine Blätter haben, dafür aber mit langfädigen Moosen
behangen sind wie Christbäume mit Lametta; Moose aller Arten am Boden und eben
an den Bäumen; Sträucher mit Frühlingsblättern; Agavenarten mit silbernen
Lanzetten. Blühendes hat es noch nicht, es ist wohl etwas zu früh hier oben,
umgeben von Schneeresten.
In Hanmer Springs, einem alpin anmutenden Kurort auf 350 Metern Meereshöhe, besuchen wir
die sehr schöne Badeanlage mit vielen verschiedenen Pools und
Wassertemperaturen und lassen uns aufweichen, von vielen Düsen und
Schwallbrausen ausgiebig massieren und vom heissen Schwefelwasser durchkochen.
Das tut dem Gestell gut.
Mit Hängen und Würgen
Von Hanmer Springs geht es nach
Kaikoura an die Ostküste. Wir fahren auf Nebenstrassen durch einsames
Landwirtschaftsgebiet. Die Landschaft ist schön, wir nehmen es gemütlich. Ein
Genuss.
Aber irgendwie stimmt etwas nicht. Entweder sind das durch die
gewundene Strasse mehr Kilometer, als ich gedacht habe (was dann stimmte), oder
die Benzinuhr hat es am Ende gegen das Zeichen E (empty, leer) eilig wie ein
altes Bierross am Feierabend.
Auf jeden Fall geht mir der
Sprit aus, das Warnlicht leuchtet, die Anzeigenadel geht hinter den letzten
Strich – und weit und breit kein Dorf, geschweige eine Tankstelle. Es ist
kurvig und eng, geht rauf und runter, über einspurige Brücken, ich stelle mir
vor, hier stehen zu bleiben. Nach einer weiteren gewundenen Steigung endlich
ein grosser Hof und eine Frau davor. Sie meint, die nächste Zapfstelle sei in
40 Kilometern, aber sie könne mir gerne 10 Liter Benzin verkaufen. Was sie dann
tut, und beschwingt geht es weiter.
Kliffspaziergang
In Kaikoura, einem Touristenort
nördlich von Christchurch, übernachten wir. Am Nachmittag machen wir einen
Kliffspaziergang, zuerst oben entlang, dann unten. Zuerst sehen wir die vielen
Robben aus der Höhe, dann sind wir mitten unter ihnen. Auch durch eine
Mövenkolonie kommen wir. Und wieder überall die Frühlingsblüten. Manche kennen
wir, so den Wegerich und die Distel, andere nicht. Aber alle gefallen uns, denn
es ist endlich wärmer, 26 Grad, der Rekord bisher.
Robben, einmal mehr
Eine ganze Familie: Vater, zwei Mutter, zwei Säuglinge
Auf dem Weg nach Norden kamen wir an der grössten Robbenkolonie vorbei, die wir bisher gesehen haben. Wir verbrachten zwei Stunden bei den Tieren. Hier waren sie in allen Lebensaltern zu bewundern: kräftige Männchen auf dem Höhepunkt ihrer Kraft, Weibchen mit erst wenigen Tage alten Jungen, die an ihren Zitzen saugen, Jährlinge, die noch die Aufsicht der Mütter brauchen und Jungtiere, die ihre Kraft in spielerischem Kampf erprobten. Auf dem Felsen, im Wasser, an der Strasse. Die Tiere waren sehr lebhaft, es war immer etwas los.
Auf dem Weg nach Norden kamen wir an der grössten Robbenkolonie vorbei, die wir bisher gesehen haben. Wir verbrachten zwei Stunden bei den Tieren. Hier waren sie in allen Lebensaltern zu bewundern: kräftige Männchen auf dem Höhepunkt ihrer Kraft, Weibchen mit erst wenigen Tage alten Jungen, die an ihren Zitzen saugen, Jährlinge, die noch die Aufsicht der Mütter brauchen und Jungtiere, die ihre Kraft in spielerischem Kampf erprobten. Auf dem Felsen, im Wasser, an der Strasse. Die Tiere waren sehr lebhaft, es war immer etwas los.
Und dann noch eine spezielle
Sache: Einige hundert Meter landeinwärts führt ein Weg entlang eines steilen
Bachs zu einem Wasserfall. Dort hinauf bringen die Mütter die ganz jungen
Tiere, hier lernen sie schwimmen und klettern, beaufsichtigt oft von
halbwüchsigen „Geschwistern“, während die Mutter hinaus ins Meer schwimmt, um
für Nahrung zu sorgen.
Am 4.12. bei Barbara
Den Barbara-Tag (4.12.)
verbringen wir bei Liza Pfluegers Tante Barb Sutton in Seddon bei Blenheim,
mitten im berühmten Marlborough-Weingebiet. Liza haben wir in Brisbane besucht,
sie ist die Schwiegertochter meines Cou-Cousins Marty Pflueger. Barbs kleine
Farm liiegt in einem kleinen Tal 3 Kilometer vom Meer und in Sichtweite des
höchsten Bergs der Südinsel ausserhalb der Alpenkette, dem 2885 Meter hohen
Mount Tapuaeoueneku.
Barbara ist Weinfachfrau, war Managerin,
und sie hat auch an Fachschulen unterrichtet. Jetzt aber ist sie Kleinbäuerin,
mit einer Kuh, die sie mit einer Nachbarin teilt (die andere – Kuh! – ist
leider eingegangen, dann drei Pferden, einigen Schafen, zwei Kälbern, drei
Schweinen und einem halben Dutzend Ferkeln, einem alten Fass mit einem
zugeflogenen Honigbienenschwarm, zwei Hunden und einer Katze. Sie
experimentiert mit Käseproduktion, aber ohne Keller ist das schwierig, wenn
sich auch das Resultat ganz gut sehen lässt.
Barb ist ein richtiges
Original, gebildet, direkt, scharfzüngig, unterhaltend – offenherzig und
liebenswert.
Sie bietet jungen und jung gebliebenen Reisenden Unterkunft und
Verpflegung gegen vier Stunden täglich Hilfe auf dem Hof an (vgl. www.helpx.com) Uns nimmt sie als Teil der
erweiterten Familie so auf, und sie hat ein Händchen uns schnell heimisch und
als Teil der Familie zu fühllen. Wir helfen selbstverständlich beim Tiere
füttern (Elo füttert auch Sauen!) und was es sonst gerade noch zu tun gibt. Es ist schön, Familie in
Neuseeland zu haben.
Barbara weiss sehr viel über Weinbau und Landwirtschaft, und sie macht uns auch mit Hamish (schottische Form für James, irisch wäre es Seamus), bekannt, der auf dem Nebengrundstück ein Rebgut hat. Wir lernen nochmals sehr viel über den Weinbau hier und die Vermarktung. Nachmittags besuchen wir noch zwei Weinkeller, als wir in der 25 Kilometer entfernten Stadt Tierfutter auf einer Brauerei abholen: Gerste nach dem Sud.
Barbara weiss sehr viel über Weinbau und Landwirtschaft, und sie macht uns auch mit Hamish (schottische Form für James, irisch wäre es Seamus), bekannt, der auf dem Nebengrundstück ein Rebgut hat. Wir lernen nochmals sehr viel über den Weinbau hier und die Vermarktung. Nachmittags besuchen wir noch zwei Weinkeller, als wir in der 25 Kilometer entfernten Stadt Tierfutter auf einer Brauerei abholen: Gerste nach dem Sud.
Es ist ein schöner Ausklang auf
der Südinsel, die wir morgen früh mit der Fähre in Picton wieder verlassen.
4.12.2012 / JB.
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