Dienstag, 4. Dezember 2012

IV-5 Kreuz und Quer

Verschiebungen: Industrial Action / Steilste Strasse der Welt / Pa / Uhr am Berg / Stadt unter Wasser / In die Weingebiete von Central Otago / Luzern in Neuseeland / Gletscherwelt / Frühling / Zurück ans Meer / Vulkangeboren / Akaroa / Hectors Delphine / Durchgeschütteltes Christchurch / Zentrum hinter Gittern / Die Stadt rappelt sich auf / Re:start / Antarktis / (((Exkurs: Scott und Amundsen))) / Ein alter Bekannter / Arthur’s Pass / Einer schöner als der andere  / Mit Hängen und Würgen / Kliffspaziergang / Robben, einmal mehr / Am 4.12. bei Barbara
 
Verschiebungen: Industrial Action
Bevor wir aus Dunedin weiterfahren, erhalten wir noch ein etwas beunruhigendes Mail. Wir haben vor, am 3.12. mit der Fähre auf die Nordinsel zu fahren, und dann gemütliche nach Auckland, wo wir am 10.12. den Flug nach Tahiti gebucht haben. Aber so einfach ist das nicht, denn der Autovermieter, der auch die Fähre gebucht hat, schreibt uns, da sei ein Arbeitskonflikt unterwegs mit der Aussicht, dass vom 1. bis 7. Dezember gestreikt werde. „Industrial Action“ heisst das vornehm und verschleiernd.

Wir entscheiden uns, den Aufenthalt auf der Südinsel zu verlängern, und buchen auf den 8.1. Dann müssen wir halt in einem Ruck nach Auckland fahren, was aber durchaus möglich ist. Wenn dann doch nicht gestreikt wird – die verhandeln ja sicher bis vor Torschluss –, können wir wieder umplanen. Kein Problem, wir sind ja frei.





(Der Streik wird dann doch wieder abgesagt, und wir können nach einer weiteren Umplanung am 5. fahren, was uns auf der Nordinsel etwas mehr Zeit gibt.)


Steilste Strasse der Welt

Als wir Dunedin verlassen, fahren wir noch zur steilsten Strasse der Welt, wie die Dunediner stolz behaupten. Sie hat eine Steigung – oder, wie man es sieht, ein Gefälle – von 35%, und das ist wirklich sausteil. Als ich beim Runterfahren aus dem Auto noch ein Foto mache, ist Elo gar nicht zufrieden mit mir, um es zurückhaltend zu sagen. Aber das Foto wird gut!

Dann geht es der Küste entlang nach Norden, und wie so oft in Neuseeland, ist die Küste eindrücklich. Klippen, Weidelandschaften, Buchten. Alles grün (Weiden), blau (Meer und Himmel), braun (Klippen). Und überall blüht es, weniger grell als in Australien, aber trotzdem sehr schön.

 
 
 
Pa

Wir wandern auf die Halbinsel eines Pa. Das ist eine Festung der Maori, oft gebaut auf Halbinseln, die nur eine schmale Landverbindung haben und mit steilen Klippen leicht zu verteidigen sind. Dann öffnen sie sich, und auf den leicht ansteigenden Wiesen hin zu einer breiteren und höheren Rundung gegen das Meer haben sie gelebt und Ackerbau betrieben. Das Engnis wurde gut befestigt. Dieses Pa hielt eine Belagerung eines anderen Maori-Stammes während sechs Monaten aus.

Ueber Cromwell erreichen wir wieder die Küste an Shag Point, wo wir einmal mehr eine Seehundkolonie aus nächster Nähe beobachten können. Sie sind irgendwie gemütlich, wie sie sich an der Sonne räkeln, die Beobachter (uns!) mit einer gewissen Grandeur aus einem grossen Auge fixieren und gelassen ignorieren und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Ihr Fell glänzt je nach Sonneneinstrahlung zwischen schwarz, blau und silbern.

Die Pinguine, die hier heimisch sind, sind unterwegs. Sie jagen in bis zu 40 Kilometern Distanz und in bis zu 200 Metern Tiefe! Die haben Wichtigeres zu tun, als sich Touristen zu zeigen.

Uhr am Berg

Ueber leicht ansteigende Strassen fahren wir nach Westen durch offene Täler nach Central Otago. Hinter schützenden Bergketten kommen leicht gewellte Landwirtschaftsgebiete. Alexandra liegt geborgen in einem Kranz von Hügel- und Bergketten, der Fluss gräbt sich eine Schlucht in Richtung Meer. Die Einwohner schätzen das stabile  und sehr trockene Wetter, das wenig von den täglichen Kapriolen an der Küste kennt. Die Stadt rühmt sich, zugleich die heisseste, kälteste und trockenste Stadt des Landes zu sein.

An einer Bergflanke ist eine der grössten Uhren der Welt montiert. Das Zifferblatt hat einen Durchmesser von 11 Metern, und es ist damit grösser als die Uhr am St.Peter in Zürich, die mit 8,64 Metern das grösste Turmzifferblatt Europas hat. Die Uhr ist nachts beleuchtet und zeigt die Zeit über viele Kilometer an.

 
 
Stadt unter Wasser

Hinter der Stadt ist ein Staudamm, der das Wasser zweier Flüsse speichert. Wir fahren entlang des schmalen, langen Stausees nach Cromwell. Dieses rühmt sich, die neuseeländische Stadt zu sein, die am weitesten von den Meeren entfernt ist. Nach Dunedin sind es auf der Strasse 240 Kilometer, Luftlinie sind es bis zu den Meeren im Osten oder Westen nur rund 140. Trotz des starken Niederschlags an den nahen Küsten, ist es hier sehr trocken, nur 400 MM Regen im Jahr, bei, so die Informationstafel, durchschnittlicher neuseeländischer Sonnenscheindauer.

Das Klima und die Böden sind gut für Obst- und Weinbau. Ein Einheimischer erklärt uns die Phasen der Bodenpreise: Gold = hoch, kein Gold = tief; Weizen = hoch, wenig Weizennachfrage = tief; Früchte = hoch, tiefer Obstpreis = tief; Weinbau = hoch (zur Zeit). Es gibt aber immer noch viel Obstbau und wir kaufen an der Strasse bei Bauern, die einen regelrechten Obst- und Gemüsehandel aufgezogen haben; Fruit stalls (Obststände) als Feinkostgeschäfte.

Cromwell, eine Gründung der Goldgräberzeit, die einmal Eisenbahnanschluss hatte, liegt am Zusammenfluss zweier Flüsse, die ursprünglich tiefe Schluchten gegraben haben. Davon ist nichts mehr zu sehen. Der eine der Flüsse wurde bei Alexandra gestaut, und das hat die alte Stadt weitgehend unter Wasser gesetzt. Die alte Brücke liegt heute 15 Meter unter dem Wasserspiegel.

In die Weingebiete von Central Otago

Alexandra ist der erste Ort der Weingegenden von Central Otago, den wir besuchen. Hinter Cromwell geht es langsam hoch, auf 300 bis 400 Meter; die Täler werden enger, die Flüsse zwängen sich durch steile Schluchten. Vor Queenstown kommen wir durch das Gibbston, wo die Weinberge an Berghängen liegen, geschützt vor Winden, aber mit kühlen Nächten und warmen Tagen. Sie produzieren hier hervorragenden Pinot Noir, den Blauburgunder unserer Gegenden. Gut geeignet ist die Gegend auch für Pinot Gris und Riesling. Es sind die besten Weine, die wir hier bisher trinken, und die neuseeländischen Weine sind allgemein sehr gut.

Wir erfahren später, dass pro Quadratmeter etwa 600 Gramm Trauben geerntet werden, ähnlich wie bei Sptzenwinzern in der Nordostschweiz. Die Weine werden dann über ein Jahr ausgebaut, länger als bei uns also. Die guten Produzenten sind eher klein, mit Gütern nur wenig grösser als bei uns. Central Otago hat eine kurze Weinbautradition von knapp 40 Jahren. Aber die Winzer sind innovativ und lernfreudig. Das Resultat ist erfreulich; wir geniessen es.

Luzern in Neuseeland

Queenstown ist wie Luzern: Inmitten von Bergen ein schöner See, Touristen wie verrückt, Japaner und vor allem Chinesen. Wir spazieren im Park, nehmen eine ausgedehnten Apéro am kleinen Strand, wo es wirklich Leute hat, die baden (ca. 10° Wassertemperatur!).

Wir machen die Dampfschifffahrt mit der über hundertjährigen Ernslaw, die in Dunedin gebaut wurde, dann wieder auseinandergenommen, an den Fuss des Bergsees gebracht, wieder zusammengesetzt und vom Stapel gelassen wurde. Elo hat die Fahrt herausgeschunden, als wir vom Milford Sound auf den Doubtful Sound umbuchen mussten wegen des Bergsturzes (s. letzter Bericht). Es hat sich gelohnt, zweimal 55 Dollar wäre der Tarif gewesen! Das Schiff ist tiptop im Schuss, die Maschine glänzt – und lässt einen fürchterlichen Qualm in die Luft.
Anschliessend wandern wir am Ufer, zusammen mit Nick, einem Schweizer aus Solothurn, den wir auf dem Schiff kennengelernt haben. Wir tauschen dabei viele Reiseerlebnisse aus, aus fernen Ländern, die wir ebenfalls bereist haben.


Heute ist Elos Geburtstag, den wir mit einem guten Nachtessen feiern.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gletscherwelt

Von Queenstown geht es nördlich, an den Südfuss der höchsten Berge. Die Anfahrt ist grossartig. Schon von Weitem zeigt sich inmitten eines grossen Panoramas der knapp 3800 Meter hohe Mount Cook oder wie er heute heisst Aoraki/Mt. Cook, wobei Aoraki der Maori-Name ist.
 
 
 
 
 
In dem kleinen Bergort Mt. Cook sind wir inmitten des Gletscherzirkus von Mt. Sefton (3200) und Mt. Cook: Die Gletscher heissen Müller, Hooker und Tasman. Sie sind umso imposanter, da sie bis kurz vor den Ort Mt. Cook kommen, der nur 700 Meter hoch liegt. Damit haben wir die Eiswände von den Gipfeln weit über 2000 Höhenmeter vor uns.

Wir können die Gletscher über kurze Wanderungen erreichen, wobei es dann jeweils über hohe alte und neuere Moränen von mehr als hundert Höhenmetern geht.
 
 
Das Eiswasser ist intensiv blau, ebenso frische Gletscherabbrüche, die Gletscher sind oben weiss und unten grau, die Vegetation hat alle Schattierungen von grün bis blauschwarz, und die Blumen kommen im Frühling hervor. Von den Moränen blicken wir hinunter in den grossen Gletschertrog, den der Tasman und die beiden anderen in Richtung Süden gegraben haben, und auf dessen Ebene nun die Gletscherbäche ihre Windungen und Wendungen ziehen.

Die Restaurants in Mt. Cook erinnern uns an Resorts in den Rocky Mountains in den USA. Sie haben grosse Fensterflächen, die einen schönen Ausblick auch nach oben, also auf die Gipfel erlauben. So können wir beim Abendessen das wechselnde Lichterspiel auf den Eiswänden der Gipfel verfolgen.

Frühling

Ueberall ist Frühling nun. Es blüht alles, oft in bescheidenen Farben, dem trotz geringer Höhe alpinen Klima oder den trockenen Gegebenheiten des Inlands entsprechend,  oft aber auch in grellen Farben leuchtend. Es ist nicht tropisch oder eine Wüstenflora wie in Australien, aber es ist ein Blühen überall: Am Fuss der Gletscher, in den Wiesen der Weiden, an den Küsten und in den Meeresbuchten, am Strassenrand.


Beeindruckend sind die vielen Lupinen. Am Strassenrand sind sie blau, blassrot oder dunkelrot, in den Schwemmgebieten der Flüsse fast flächendeckend hellgelb.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Aber auch der Gesang der Vögel zeigt uns die Jahreszeit. Es hat weniger, als in Australien, Finken (gelbköpfige, die ich nicht kenne, Buchfinken und Spatzen) und andere Singvögel. Aber sie machen ihre geringere Vielfalt mit grossem Singeifer wett, und es ist schön, in Wäldern spazieren zu gehen, begleitet von ihrem Konzert.

 
 
Zurück ans Meer

Ueber den Lake Tekapo geht es nach Timaru wieder ans Meer. In Timaru haben wir aus dem Zimmer eine hervorragende Aussicht auf Meer und Schneeberge zugleich. Ausserdem können wir die Musikveranstaltungen des Rosenfestivals live mitverfolgen, denn die Bühne ist im Park unmittelbar unter uns, und sie hat eine Haube gegen Wind und Wellen, die den Schall wie ein grosser Trichter stracks in unsere Richtung trägt. Zum Glück ist die Musik recht gut, und zum Glück ist das Rosenfestival um vier Uhr nachmittags zu Ende.

Wir gehen hinunter in den Park, schlendern durch das Festival, eine Mischung zwischen Jahrmarkt und Fressveranstaltung, lassen uns eine wirklich gute Bratwurst („German type“) schmecken, gefolgt (für mich) von einem Coupe Romanoff mit guten, frischen Erdbeeren, Vanilleglacé und Schlagrahm, trinken (ich) ein Glas Wein und hören uns die Band mit jungen Dudelsackspielern von nahem an. Sie sind gut, aber ich kann mich dabei des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass Soldaten, hinter denen eine Dudelsackmusik gespielt hat, wie das bei den Schotten ja der Fall war, mächtig angegriffen haben, nach dem Motto: Nur nichts wie weg von dem Geplärr!

Timaru ist eine Stadt mit Substanz, nicht allzu gross, aber doch ansprechend. Auf jeden Fall haben sie eine Tradition als Hafenstadt, auf die sie stolz sind.

 

 
 
 
 
 
 
Vulkangeboren

Die Banks Peninsula, benannt nach dem Botaniker Banks von Captain Cooks erster Weltumseglung, verdankt ihr Entstehen grossen Vulkanausbrüchen vor Dutzenden von Millionen Jahren. Drei grosse Krater, aus denen es vor rund 10 Millionen Jahren immer wieder gerumst hat, haben tiefe Buchten und Häfen gebildet. Im grössten liegt sowohl eine ehemalige Maorifestung, ein Pa, auf einer tropfenförmigen Halbinsel mit engem Zugang, als auch der wichtigste Ort der Region, Akaroa.

Die direkten Kraterränder sind rund 700 Meter hoch über dem Meer, die höchsten Berge sind 1500 Meter. Die Vulkane bildeten zuerst eine Insel, die dann aber durch das Schwemmland der grossen Flüsse aus den Alpen angedockt wurde.
 
Wir wollen auf das Pa, aber die Flut kommt rein, und der Zugang ist nur bei Ebbe trockenen Fusses zu machen. Also gehen wir nur einige Schritte hinauf, und wir sehen uns die Erdbewegungen der ehemaligen Befestigungen an, die gestaffelt waren und allen Belagerungen trotzten.

 
 
Akaroa

Im wie ein Fjord tief in die Halbinsel hineinreichenden Akaroa Harbour liegt ein grosses Kreuzfahrtschiff. Akaroa ist eine der Routinedestinationen von Kreuzfahrten, die von Australien kommend Neuseeland umrunden. Von hier aus wird das rund eine Fahrstunden entfernte Christchurch, die grösste Stadt der Südinsel, mit Bussen besucht.

Der Ort hat rund 500 feste Bewohner, aber viel mehr Häuser. Zwei Drittel sind Ferienwohnungen, und in der Hochsaison hat die Stadt mit den Tagestouristen bis zu 5000 Personen zu verdauen. Der Tourismus floriert.
 
 
 Hectors Delphine

Eine Bootsfahrt bringt uns auf das Wasser des Hafens und hinaus in die offene See. Die Küsten sind steil und unzugänglich, eine Maorisiedlung liegt in einem kleinen Flusstal. In den Buchten nisten Kormorane in geschützten Felsnischen, Seehunde räkeln sich auf Felsen, Seehundmütter säugen den ganz jungen Nachwuchs.

 
Das Eindrücklichste aber sind Delphine. Es sind die seltenen Hector-Delphine, benannt nach dem ersten Konservator des Nationalmuseums, der sie untersuchte und beschrieb. Sie sind selten, es gibt nur noch etwa 5000, davon rund 1000 an der Küste von Canterbury, wie die Provinz hier heisst. Und von diesen 1000 sehen wir ca. 3%, zwei bis drei Dutzend dieser munteren Gesellen (es können auch mehr sein)! Sie spielen die längste Zeit um unser Boot, direkt vor unseren Füssen. Sie tauchen auf und unter, sie kommen Luft ablassen und neue holen, sie springen aus dem Wasser oder tauchen pfeilschnell ab, sie sind links und rechts, hinten und vorne, sie schwimmen nebeneinander oder kreuz und quer, über- und untereinander, und sie begleiten uns pfeilschnell, als wir wieder weiter müssen. Wir hätten sie den ganzen Tat beobachten mögen.

Zu dem Schiff gehörte der kleine Terrierhund Murphy. Er hat eine Schwimmweste an und springt eifrig auf dem Schiff herum, denn immer, wenn er Delphine wittert, rennt er aufgeregt auf die entsprechende Seite des Schiffes und bellt. Man kann sich darauf verlassen und an der richtigen Stelle stehen, wenn die Delphine angeschwommen kommen.

Durchgeschütteltes Christchurch

Christchurch, die mit gegen 350'000 Einwohnern drittgrösste Stadt Neuseelands und grösste Stadt der Südinsel, hat eine schwere Zeit hinter sich, die noch nicht verdaut und überwunden ist. Sie wurde in gut einem Jahr von vielen schweren Erdbeben heimgesucht, die ich der Einfachheit halber tabellarisch darstelle:
 

Datum
Zeit
Stärke
Richterskala
Tiefe und Ent-fernung des Herdes vom Stadtzentrum
Folgen
4.9.2010
0435
7,1
10 km tief, 40 km W
Starke Gebäudeschäden, keine Toten (City leer)
22.2.2011
1251
6,3 ( Sehr grosse Seitenbeschleunigung)
5km tief, 10 km SE
Häuser ganz kaputt gemacht, 185 Tote (City bevölkert)
13.6.2011
1300
5,6
9 km tief, 10 km SE
Noch mehr Gebäude kaputt
13.6.2011
1420
6,3
6 km tief, 10 km SE
Noch mehr Gebäude kaputt
23.12.2011
1358
5,8
5 km tief, 26 km NE
Weitere Vororte beschädigt
23.12.2011
1518
6,0
5 km tief, 26 km NE
Weitere Vororte beschädigt
2.1.2012
0127
5,1
?
10'000 Häuser beschädigt
2.1.2012
0132
4,2
?
 
2.1.2012
0545
5,5
?
 
 

Die Beschädigungen waren umso grösser, als das Zentrum der Stadt auf Schwemmland steht, auf unsicherem Baugrund also.

Unvorstellbar, so etwas zu erleben.
 
Zentrum hinter Gittern

In weiten Teilen der Innenstadt sieht es heute aus wie einige Zeit nach einem Krieg. Grundstücke sind abgeräumt, Kirchen verschwunden oder nur noch Skelette. Häuser haben kaputte Dächer und zerrissene Mauern. Die Strassen sind gewellt oder beschädigt. Von der Kathedrale fehlen Turm und Eingangspartie. (Vor dem höchsten Gericht wird der Abrissbescheid der Kirche von Einwohnern angefochten, die Sache ist hängig.)
 
Bei einem Coiffeursalon ist die dicke Glasscheibe geborsten, Scherben liegen draussen und drinnen, es sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Die Gartenbalustrade am Avon-Fluss hat Schlagseite zum Wasser. Im Zentrum hat die Abreissbirne Hochkonjunktur, vieles kommt noch weg, fast alle Hochhäuser, andere Gebäude werden repariert.
 
 
Ueberhaupt das Zentrum: Es ist gefangen von Maschendraht-Verhauen. Stadt hinter Gittern. Die Strassen sind abgesperrt, ein Zaun hinter dem anderen. Der Zugang wird kontrolliert. Beim Wiederaufbau sind Versicherungsfragen ein grosses Problem. Ein Spezialist hat uns das erklärt: Bei den vielen Beben ist oft nicht klar, welche Versicherung für welche Schäden oder welche Teile davon zuständig ist. Die Abklärungen dauern. Und es wird Jahre gehen, bis die Stadt wieder auf den Beinen ist. 75'000 Einwohner sollen sie verlassen haben. Wir können das verstehen.



Die Stadt rappelt sich auf

Viele Einwohner wohnen noch in Motels und Hotels, da ihre Häuser und Wohnungen gesperrt sind. Es ist gar nicht so einfach, hier eine Unterkunft zu finden, für uns ungewohnt, denn wir reisen ja in der Vorsaison und haben nie Mühe mit Motels. Wir haben in Dunedin davon gehört – allerdings mit der Begründung, es sei hier ein Golfturnier – und haben vorgebucht.

Bei einer geführten Tour durch die Abrisszone verstehen wir das Problem noch besser. Alle grossen Hotels des Zentrums sind kaputt, nur eines oder zwei sind schon wieder in Betrieb. Da wird auch mit Reisegruppen auf die Motels ausgewichen.

Auch die Infrastruktur im Boden hat sicher sehr gelitten: Leitungen, Kanäle usw. Davon merkt man gar nichts mehr als Tourist.

Ueberall wird abgeräumt,  aufgeräumt und gebaut. Den Einwohnern merken wir wenig an, sie gehen ihren Geschäften nach – sehr oft in Businesskleidung, viel englischer, als wir das aus Australien gewohnt sind.

Re:start

Die Geschäfte haben sich organisiert. Sie haben eine Container-Shopping-Mall aufgebaut: „Re:start“ genannt. In oft übereinander gestapelten Schiffscontainern verkaufen sie ihre Waren, versuchen, das Weihnachtsgeschäft zu machen. Es ist ganz ansehnlich, was da entstanden ist. Fast gemütlich, wären da nicht die vielen Baukrane und eben – Drahtverhaue.

Christchurch muss schön gewesen sein, unsere Spaziergänge durch die Parks und entlang des Avon, soweit er zugänglich ist, zeigen das. Aber es braucht Zeit. Jahre für das Wichtigste, eher Jahrzehnte, bis wieder alles normal ist, wenn es nicht wieder bebt. Die Stadt wird ein neues Gesicht haben.

 
Antarktis

Christchurch war der Ausgangspunkt für viele Antarktis-Expeditionen, so die von Scott, der vor hundert Jahren zwar am Südpol ankam, aber einen Monat zu spät – Amundsen war schneller.

(((Exkurs: Scott und Amundsen)))

Die ernsthafte Literatur ist sich heute einig: Der Norweger Amundsen war der bessere Expeditions-Leiter. Er setzte auf Beweglichkeit und Schnelligkeit (kleinere Gruppe, Schlittenhunde), auf Professionalität (nur erfahrene Skifahrer, die sich in diesen Gegebenheiten auskannten, so ein einfacher Bauer, der Skirennen gewonnen hatte).

Scott war sturer englischer Offizier, mutig zwar, aber gedanklich unbeweglich. Statt Profis nahm er Offiziere mit, der Rang in der Armee war wichtiger als die Kenntnisse und die physischen Fähigkeiten; er setzte untaugliche Mittel ein, so Pferde, die alle schnell eingingen oder unerprobte Motorschlitten; er lehnte Skier als unprofessionell ab und vertraute neben den Pferden auf das Ziehen der Schlitten durch Menschen (in speziellen Geschirren), wodurch er langsam war; er schickte den einzigen Schifahrer auf dem Hinweg wieder zurück, der ihm dann auf dem Rückweg hätte das Leben retten können, denn er verfror mit seinen Leuten 20 Kilometer vor dem rettenden Depot.

Scott brach später auf (fast zwei Wochen sind in dem kurzen antarktischen Sommer viel Zeit), er war zu langsam (was auch zu wesentlich kürzeren täglichen Ruhephasen führte), er kam zu spät an (was die Moral wohl endgültig knickte), und er kam durch die Verspätung in schlechtes Wetter (mit zu wenig Verpflegung). Der Verschleiss an menschlicher Energie war zu gross. Alle fünf, die mit Scott am Pol waren, kamen um.

Amundsen war schon fast wieder an der Basis, als Scott am Pol ankam. Er verpflegte sich, seine vier weiteren Expeditions-Mitglieder und die Hunde – mit Hunden, die er nach und nach schlachtete. Die stärksten Hunde reichten, die immer geringeren Lasten zu ziehen, die Männer gingen auf Skiern mit.

Scotts Tod wurde im angelsächsischen Raum jahrzehntelang als eine der grossen Heldentaten des britischen Empires gefeiert. Der Märtyrer war ihnen wichtiger als der Sieger des Rennens zum Pol. Die britische Oberschicht, die die Lesart der Geschichte dominiert, sah mit Verachtung auf den ruhmsüchtigen „Profi“ herab, der den Gentleman geschlagen hatte, der sich für den Ruhm des Empire geopfert hatte. Ehrliches Ziehen der Schlitten durch Menschen schien ihnen würdiger, als das sich Verlassen auf Hunde, die dann erst noch gegessen wurden – horrible. Lord Curzon, der Präsident der Royal Geographic Scociety, beleidigte seinen Gast Amundsen anlässlich eines Vortrags 1912 mit dem Ausspruch „three cheers for the dogs“, ein dreifaches Hoch auf die Hunde.

Scotts Voreingenommenheit, die sein Verhängnis wurde, ist irgendwie symbolisch für die Voreingenommenheit des ganzen Britischen Empire, die diesem dann ebenfalls zum Verhängnis wurde. Scott ist hier wirklich ein Symbol, sein Scheitern ein Fanal. Aber das sehen die Briten wohl bis heute etwas anders.
(((Ende Exkurs)))

Und bis heute hört man denn auch hier im Zusammenhang mit der Antarktis viel von Scott und wenig von Amundsen. An der Stelle in Ross-Packeis, an der Scott sein Winterquartier hatte, ist heute die Scott Station, das Forschungsquartier der Neuseeländer auf der Antarktis. Dieses und eine amerikanische Basis in der Nähe werden von Christchurch aus während der Sommermonate mit grossen Herkules-Flugzeugen versorgt. (Im Winter sorgt eine Minimalbesatzung dafür, dass die Station funktionsfähig bleibt: drei Monate Dämmerung, drei Monate dunkel oder Mondschein, keine Versorgungsflüge).

Am Flughafen von Christchurch ist das International Antarctic Centre, das die Antarktik, die Forschung und die Logistik dieser Stationen sehr gut darstellt. Neben guten Filmen (einer in 3D) und guten Erläuterungen gibt es auch etwas Klamauk, so eine Windkabine bei -8°. Gut ist dann wieder eine Fahrt mit schwedischen Spezialfahrzeugen für Kälte, Schnee, ruppiges Gelände und Wasser. Wir fahren über simulierte Gletscherspalten und schwimmen in 4 Meter tiefem Wasser, das bis ans Fenster hoch reicht.

Im Museum der Stadt ist Scott eine grosse und gute Ausstellung gewidmet. Hier wird nicht nur die Expedition und deren Teilnehmer gezeigt, nicht nur sein Mut, seine Ausdauer und sein Tod dargestellt, sondern auch sein Scheitern und die Gründe dafür, dass Amundsen erfolgreich war.

Auch Edmund Hillary, der zusammen mit dem Sherpa Tenzing den Mount Everest bezwang, hat von hier aus eine Südpolexpedition gestartet. Er war nach Scott (und Amundsen) der Dritte, der den Pol erreichte. Ich lese zur Zeit seine Autobiografie, die faszinierend ist. (Angeregt durch die Ausstellungen habe ich mir eine Amundsen-Biografie heruntergeladen.)







Ein alter Bekannter
 
Von Christchurch fahren wir nochmals quer über die Insel, über den Arthur’s Pass nach Greymouth an der Westküste. Es hat über Nacht weit herunter geschneit, die Berge am Horizont sind wie gepudert. Nach dem Schwemmland mit dem fruchtbaren Acker- und Weideboden stossen wir an den ersten Moränenhügeln vor den Bergen in Springfield auf einen alten Bekannten aus Peking: Rewi Alley, der hier geboren ist. Seinen Vornamen erhielt er nach einen Anführer der Maori in den Kriegen gegen die Engländer – die Eltern waren sehr libertinär. Die Chinesen haben ihm an seinem Geburtsort ein Denkmal gesetzt.

Alley war eine bekannte Figur. Er hat in der 30er- und 40er-Jahren im sehr armen Hinterland, das unter dem Krieg stark leiden musste, eine Bewegung für den Aufbau kleiner Genossenschaften angestossen, die China Industrial Cooperatives INDUSCO, und mit internationaler Hilfe finanziert.

Alley, der in China hoch geachtet war und 1987 90jährig in Peking gestorben ist, war viel in unserem Wohngeviert im Freundschaftshotel (Youyi Binguan) und ist uns in Erinnerung mit seinen krummen stämmigen Waden (in meist kurzen Hosen, wie es sich für einen Neuseeländer gehört), von denen es hiess, sie hätten ihn durch ganz China getragen. Keiner sei so viel zu Fuss gegangen.

Arthur’s Pass
 
Die Fahrt über Arthur’s Pass ist eindrücklich. Er ist nur knapp 1000 Meter hoch, niedriger als die Hulftegg vom Toggenburg ins Tösstal. Aber er ist rau, steil, und er ist landschaftlich schön.
 
 
 
 
 
 
 
 
Zuerst wandern wir ein wenig durch die Karstformationen des Castle Rock, wo Kletterschüler allen Alters in die ersten Geheimnisse des Felskletterns eingeweiht werden. Die jüngeren haben Gummimatten dabei, damit sie weich fallen, wenn sie an den Felsen abgleiten.



Dann kommen wir an vielen Wegweisern zu Skistationen vorbei. Die Strassen gehen in enge Flusstäler weit nach oben. Ein Gebiet sehen wir: Es sind zwei Lifte, die steile Hänge erschliessen, in denen es aber nur wenig Platz für verschiedene Pisten hat.

Dann geht es durch breite Flusstäler mählich aufwärts, bevor es enger wird.
 

Die Eisenbahn von Christchurch nach Greymouth begleitet uns meistens. Schon vor der Passhöhe erinnert es mich an die oberen Strecken der Gotthardbahn in der Leventina. Und danach erst recht: Es geht in einem Felstal steil runter, die Strasse hat 16% Gefälle.

 
Die Strasse wurde nur 25 Jahre nach der „Gründung“ der Kolonie 1865 gebaut, um die Goldferlder im Westen zu erschliessen, die Eisenbahn von 1867 bis 1923 (der Goldrausch ist zwischenzeitlich abgeflaut).


 
 


 
 
 
Einer schöner als der andere

Strassenszene in Reefton am Fuss des Lewis Passes
Von der Westküste fahren wir wieder direkt in die Berge, über den Lewis-Pass nach Hanmer Springs, ein Thermalkurort am Ostrand der Bergketten. Gestern haben wir gedacht, mit dem Arthur’s Pass seinen wir über den schönsten, eindrücklichsten von Neuseeland gefahren. Und heute – ist es wieder der schönste, der Lewis steht dem Arthur’s in keiner Weise nach. Er ist im Westen unscheinbar, nur 900 Meter hoch.

Aber dann. 
Kurz nach der Passhöhe kommt ein Naturschutzgebiet mit einem Rundweg vorbei an einem Bergsee, dann durch ein Hochmoor und Moränenlandschaften mit Bergvegetation. Neuseeländische Buchen: Arten die 150 Millionen Jahre alt sind und der gebirgig-trockenen Klima angepasst nur ganz kleine Blätter haben, dafür aber mit langfädigen Moosen behangen sind wie Christbäume mit Lametta; Moose aller Arten am Boden und eben an den Bäumen; Sträucher mit Frühlingsblättern; Agavenarten mit silbernen Lanzetten. Blühendes hat es noch nicht, es ist wohl etwas zu früh hier oben, umgeben von Schneeresten.
 

Und die Fahrt vom Pass nach unten ist eine Augenweide. Alles gelb von Ginster. Wir werden nie mehr Ginster sehen können und nicht an den neuseeländischen Frühling erinnert werden. Die Täler sind weit und von breiten Kiesstrassen der grossen blauen Flüsse durchzogen, wie auf der anderen Seite, aber der Fluss muss sich immer wieder durch Engnisse durchzwängen, wodurch die Strasse auf Terrassen über dem Tal verläuft und weite Ausblicke bietet. (Von West nach Ost scheint mir die Fahrt besser zu sein, als umgekehrt.)
 
In Hanmer Springs, einem alpin anmutenden Kurort auf 350 Metern Meereshöhe,  besuchen wir die sehr schöne Badeanlage mit vielen verschiedenen Pools und Wassertemperaturen und lassen uns aufweichen, von vielen Düsen und Schwallbrausen ausgiebig massieren und vom heissen Schwefelwasser durchkochen. Das tut dem Gestell gut.







Mit Hängen und Würgen
Von Hanmer Springs geht es nach Kaikoura an die Ostküste. Wir fahren auf Nebenstrassen durch einsames Landwirtschaftsgebiet. Die Landschaft ist schön, wir nehmen es gemütlich. Ein Genuss.
 
 
 
 
 
 
 
Aber irgendwie stimmt etwas nicht. Entweder sind das durch die gewundene Strasse mehr Kilometer, als ich gedacht habe (was dann stimmte), oder die Benzinuhr hat es am Ende gegen das Zeichen E (empty, leer) eilig wie ein altes Bierross am Feierabend. 
Auf jeden Fall geht mir der Sprit aus, das Warnlicht leuchtet, die Anzeigenadel geht hinter den letzten Strich – und weit und breit kein Dorf, geschweige eine Tankstelle. Es ist kurvig und eng, geht rauf und runter, über einspurige Brücken, ich stelle mir vor, hier stehen zu bleiben. Nach einer weiteren gewundenen Steigung endlich ein grosser Hof und eine Frau davor. Sie meint, die nächste Zapfstelle sei in 40 Kilometern, aber sie könne mir gerne 10 Liter Benzin verkaufen. Was sie dann tut, und beschwingt geht es weiter.
 
Kliffspaziergang
In Kaikoura, einem Touristenort nördlich von Christchurch, übernachten wir. Am Nachmittag machen wir einen Kliffspaziergang, zuerst oben entlang, dann unten. Zuerst sehen wir die vielen Robben aus der Höhe, dann sind wir mitten unter ihnen. Auch durch eine Mövenkolonie kommen wir. Und wieder überall die Frühlingsblüten. Manche kennen wir, so den Wegerich und die Distel, andere nicht. Aber alle gefallen uns, denn es ist endlich wärmer, 26 Grad, der Rekord bisher.
 
 
 

 


Nature morte
Robben, einmal mehr
 
Eine ganze Familie: Vater, zwei Mutter, zwei Säuglinge


Auf dem Weg nach Norden kamen wir an der grössten Robbenkolonie vorbei, die wir bisher gesehen haben. Wir verbrachten zwei Stunden bei den Tieren. Hier waren sie in allen Lebensaltern zu bewundern: kräftige Männchen auf dem Höhepunkt ihrer Kraft, Weibchen mit erst wenigen Tage alten Jungen, die an ihren Zitzen saugen, Jährlinge, die noch die Aufsicht der Mütter brauchen und Jungtiere, die ihre Kraft in spielerischem Kampf erprobten. Auf dem Felsen, im Wasser, an der Strasse. Die Tiere waren sehr lebhaft, es war immer etwas los.
Und dann noch eine spezielle Sache: Einige hundert Meter landeinwärts führt ein Weg entlang eines steilen Bachs zu einem Wasserfall. Dort hinauf bringen die Mütter die ganz jungen Tiere, hier lernen sie schwimmen und klettern, beaufsichtigt oft von halbwüchsigen „Geschwistern“, während die Mutter hinaus ins Meer schwimmt, um für Nahrung zu sorgen.
 

Am 4.12. bei Barbara

Den Barbara-Tag (4.12.) verbringen wir bei Liza Pfluegers Tante Barb Sutton in Seddon bei Blenheim, mitten im berühmten Marlborough-Weingebiet. Liza haben wir in Brisbane besucht, sie ist die Schwiegertochter meines Cou-Cousins Marty Pflueger. Barbs kleine Farm liiegt in einem kleinen Tal 3 Kilometer vom Meer und in Sichtweite des höchsten Bergs der Südinsel ausserhalb der Alpenkette, dem 2885 Meter hohen Mount Tapuaeoueneku.

Barbara ist Weinfachfrau, war Managerin, und sie hat auch an Fachschulen unterrichtet. Jetzt aber ist sie Kleinbäuerin, mit einer Kuh, die sie mit einer Nachbarin teilt (die andere – Kuh! – ist leider eingegangen, dann drei Pferden, einigen Schafen, zwei Kälbern, drei Schweinen und einem halben Dutzend Ferkeln, einem alten Fass mit einem zugeflogenen Honigbienenschwarm, zwei Hunden und einer Katze. Sie experimentiert mit Käseproduktion, aber ohne Keller ist das schwierig, wenn sich auch das Resultat ganz gut sehen lässt.

 
Barb ist ein richtiges Original, gebildet, direkt, scharfzüngig, unterhaltend – offenherzig und liebenswert.
 
Sie bietet jungen und jung gebliebenen Reisenden Unterkunft und Verpflegung gegen vier Stunden täglich Hilfe auf dem Hof an (vgl. www.helpx.com) Uns nimmt sie als Teil der erweiterten Familie so auf, und sie hat ein Händchen uns schnell heimisch und als Teil der Familie zu fühllen. Wir helfen selbstverständlich beim Tiere füttern (Elo füttert auch Sauen!) und was es sonst gerade noch zu tun gibt. Es ist schön, Familie in Neuseeland zu haben.
Barbara weiss sehr viel über Weinbau und Landwirtschaft, und sie macht uns auch mit Hamish (schottische Form für James, irisch wäre es Seamus), bekannt, der auf dem Nebengrundstück ein Rebgut hat. Wir lernen nochmals sehr viel über den Weinbau hier und die Vermarktung. Nachmittags besuchen wir noch zwei Weinkeller, als wir in der 25 Kilometer entfernten Stadt Tierfutter auf einer Brauerei abholen: Gerste nach dem Sud.

Es ist ein schöner Ausklang auf der Südinsel, die wir morgen früh mit der Fähre in Picton wieder verlassen.

 
4.12.2012 / JB.

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